„Spiegel“: Bundeswehr prüft Beteiligung an Seekorrridor für den Gazastreifen

Die Bundeswehr prüft einem Medienbericht zufolge, inwieweit sie sich an dem geplanten Seekorridor für den Gazastreifen beteiligen kann.

Die Bundeswehr prüft einem Medienbericht zufolge, inwieweit sie sich an dem geplanten Seekorridor für den Gazastreifen beteiligen kann. Ob die Marine zum Einsatz komme, sei offen, berichtete der „Spiegel“ am Freitag. Die Militärs gingen derzeit davon aus, dass bei der Errichtung eines provisorischen Hafens an der Küste des Gazastreifens zunächst Pioniere und nicht die Marine gefragt seien.

„Jedes Hilfspaket, das in Gaza ankommt, zählt“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes der Nachrichtenagentur AFP. Zur Umsetzung des Korridors stehe Deutschland „in ständigem Kontakt“ mit Zypern, den Vereinigten Arabischen Emiraten, den USA und der EU-Kommission. Die Sondergesandte für humanitäre Hilfe im Nahen und Mittleren Osten, Deike Potzel, halte sich deshalb derzeit in Zypern auf, sagte die Sprecherin.

Gespräche über eine Organisation der Hilfslieferungen über das Mittelmeer finden zwischen der Bundesregierung und den anderen beteiligten Ländern schon seit mehreren Wochen statt, wie aus Ministeriumskreisen weiter verlautete. Es bleibe aber „zentral, dass endlich mehr Grenzübergänge für die humanitäre Hilfe über Land geöffnet werden. Die israelische Armee muss sicherstellen, dass diese dann auch sicher bei den Menschen in Not ankommen kann“, hieß es weiter in Berlin.

Angesichts der katastrophalen humanitären Situation im Gazastreifen haben die USA, die EU-Kommission, Deutschland, Griechenland, Italien, die Niederlande, Zypern, die Vereinigten Arabischen Emirate und Großbritannien die Einrichtung des Seekorridors vereinbart. Dafür soll innerhalb der kommenden Wochen im Gazastreifen ein Hafen mit einem provisorischen Pier gebaut werden.

Die Hilfslieferungen sollen von einem Hafen in Zypern abgefertigt werden. „Wir stehen kurz davor, diesen Korridor zu öffnen, hoffentlich schon diesen Sonntag“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag im Hafen von Larnaka in Zypern.
© AFP

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