Preise für Energie und Lebensmittel dämpfen weiterhin die Inflation

Auch im April hat die Preisentwicklung bei Energie und Lebensmitteln die Teuerungsrate gedämpft.

Auch im April hat die Preisentwicklung bei Energie und Lebensmitteln die Inflation gedämpft. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bestätigte am Dienstag seine erste Schätzung, die von einer Teuerungsrate im Jahresvergleich von 2,2 Prozent ausgegangen war. Die Kerninflationsrate, welche die Preisveränderungen bei Nahrungsmitteln und Energie ausschließt, lag demnach bei 3,0 Prozent.

Die Preise für Energieprodukte lagen trotz der im Januar weggefallenen Preisbremse und der CO2-Preiserhöhung 1,2 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Im April stieg die in der Energiekrise gesenkte Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme zudem wieder von sieben auf 19 Prozent. Unter dem Strich fiel der Preisrückgang so schwächer aus als im März (minus 2,7 Prozent).

Im Detail fielen insbesondere die Preise für Brennholz (minus 7,9 Prozent), Strom (minus 7,8 Prozent) und Erdgas (minus 5,4 Prozent. Fernwärme verteuerte sich hingegen stark um 27,4 Prozent. Auch Heizöl und Kraftstoff verteuerten sich (6,2 und 2,0 Prozent).

Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,5 Prozent. Im März waren sie sogar gesunken. Es verteuerten sich Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren sowie Speisefette und -öle, letztere insbesondere wegen eines massiven Preisanstiegs für Olivenöl. Auch die Priese für Obst, Fleisch und Brot stiegen, aber weniger stark. Deutlich vergünstigten sich frisches Gemüse und Molkereiprodukte.

Die Kerninflationsrate ohne Energie und Lebensmittel lag den Statistikern zufolge bei 3,0 Prozent. Preistreiber waren unter anderem Dienstleistungen, die sich um 3,4 Prozent verteuerten. Seit Januar liegt die Kerninflation über der Gesamtrate, geht aber ebenfalls zurück. Im März hatte sie noch bei 3,3 Prozent gelegen.

Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung bekräftigte deshalb erneut seine Forderung von Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB). „Da die Inflation auch im Euroraum insgesamt auf dem Rückzug ist, ist eine Zinssenkung längst überfällig“, erklärte die IMK-Expertin Silke Tober.
© AFP

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