Das Unternehmen KaDeWe-Gruppe mit den Luxuskaufhäusern KaDeWe in Berlin, Oberpollinger in München und Alsterhaus in Hamburg hat Insolvenz angemeldet. Die Geschäfte würden aber weitergeführt, alle drei Häuser blieben geöffnet, teilte das Unternehmen in Berlin am Montag mit. Grund für den Insolvenzantrag seien die in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Mieten: Sie machten ein nachhaltig ertragreiches Wirtschaften „nahezu unmöglich“.
Eigentümer und Vermieter der Gebäude ist die Signa Prime Selection AG, eine Tochter der insolventen Signa-Holding des österreichischen Unternehmers René Benko. Sie hatte kurz nach Weihnachten Insolvenzantrag gestellt.
Die KaDeWe-Gruppe wiederum gehört zu 50,1 Prozent der thailändischen Central Group und zu 49,9 Prozent der Signa Retail, ebenfalls eine Tochter der insolventen Signa Holding.
Der Chef der KaDeWe-Gruppe, Michael Peterseim, erklärte, das Unternehmen habe 2022/2023 das umsatzstärkste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte verzeichnet. Der Umsatz habe mit knapp 728 Millionen Euro um fast 24 Prozent über dem Vor-Corona Jahr 2018/19 gelegen. „‚Vor Miete‘ ist das Geschäft damit deutlich profitabel – ’nach Miete‘ jedoch deutlich nicht.“ Die „exorbitant“ hohen Mieten an den Standorten Berlin, Hamburg und München machten ein nachhaltig ertragreiches Wirtschaften „nahezu unmöglich“.
Peterseim kündigte an, mit der Insolvenz wolle die KaDeWe-Gruppe vor allem die hohen Mietlasten für die Häuser „abstreifen“. Die Indexmieten seien „unverhältnismäßig hoch, sie sind nicht marktüblich – und sollen weiter ansteigen“. Zahlreiche Gespräche mit dem Vermieter hätten daran nichts geändert, auch die Insolvenzen bei der Signa nicht.
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