Ölkonzern aus Abu Dhabi bietet knapp zwölf Milliarden Euro für Covestro

Der Energiekonzern Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten will den Leverkusener Chemiekonzern Covestro kaufen.

Der Ölkonzern Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten will den Leverkusener Chemiekonzern Covestro kaufen. Der Vorstand von Covestro habe am Montag beschlossen, mit Adnoc aus Abu Dhabi „in konkrete Verhandlungen über eine mögliche Transaktion und den möglichen Abschluss einer Investitionsvereinbarung einzutreten“, teilte das Unternehmen in Leverkusen mit. Adnoc habe einen Angebotspreis von 62 Euro je Covestro-Aktie in Aussicht gestellt; damit bewertet Adnoc Covestro mit knapp zwölf Milliarden Euro.

Beide Unternehmen führten seit Monaten Gespräche – Covestro hatte dies im September bekanntgegeben. Medieninformationen zufolge hatte Adnoc (Abu Dhabi National Oil Company) zunächst 55 Euro pro Aktie, dann 57 Euro pro Aktie geboten.

Die „bislang ergebnisoffenen“ Gespräche hätten gezeigt, „dass ein gemeinsames Grundverständnis über wesentliche Kernthemen“ erzielt werden könne – auch hinsichtlich der weiteren Wachstumsstrategie von Covestro, teilte das Unternehmen nun am Montag mit. Daher habe der Vorstand beschlossen, in konkrete Verhandlungen einzutreten. Bei einer Einigung müssten die jeweiligen Gremien der Konzerne und die zuständigen Kartellbehörden zustimmen.

Covestro zählt nach eigenen Angaben zu den weltweit führenden Kunststoffherstellern. Es beliefert demnach „rund um den Globus Kunden in Schlüsselindustrien wie Mobilität, Bauen und Wohnen sowie Elektro und Elektronik.“ Außerdem würden die Kunststoffe in Bereichen wie Sport und Freizeit, Telekommunikation, Gesundheit sowie in der Chemieindustrie selbst eingesetzt.

Covestro hatte 2023 einen Umsatz von 14,4 Milliarden Euro erzielt. Es produzierte an 48 Standorten weltweit und beschäftigt rund 17.500 Menschen. Das Unternehmen entstand durch eine Ausgliederung der Kunststoffsparte aus dem Bayer-Konzern. Adnoc ist im Besitz des Staates und gehört zu den größten Exporteuren von Rohöl weltweit.
© AFP

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