Die letzten aus dem westafrikanischen Mali abgezogenen Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sind nach Deutschland zurückgekehrt. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) empfing sie am Freitagnachmittag auf dem Fliegerhorst im niedersächsischen Wunstorf. ,Die Sicherheit in der Sahelregion sei für Deutschland und die Verbündeten auch nach dem Abzug der Bundeswehr „von zentraler Bedeutung“, sagte Pistorius mit Blick auf Probleme wie Terrorismus und organisierte Kriminalität und die Auswirkungen auf Deutschland. Außerdem versuchten „externe Kräfte wie Russland und China“, dort „immer stärker Einfluss zu nehmen“. Deutschland werde „weiter in der Region aktiv und präsent sein, aber in angepasster Form“, sagte Pistorius und räumte ein, dass die Mission nicht den gewünschten Erfolg gebracht habe.
Die Bundeswehr hatte ihren Mali-Einsatz im Rahmen der UN-Mission Minusma diese Woche nach zehn Jahren beendet. Am Dienstag verließen die letzten 142 deutschen Soldatinnen und Soldaten ihren Stützpunkt in der Stadt Gao und machten zunächst einen Zwischenstopp im Senegal. ,In den zehn Jahren des Einsatzes seien insgesamt drei deutsche Soldaten ums Leben gekommen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin, weitere zwölf Soldatinnen und Soldaten seien verwundet wurden. Zuletzt seien infolge der Putschereignisse im Land die politischen Voraussetzungen für einen sinnvollen Einsatz in Mali nicht mehr gegeben gewesen. Das Ende des Einsatzes dort sei die Konsequenz gewesen. „Wir beobachten die schlechte Sicherheitslage und Bedrohungslage insbesondere in Nord- und Zentralmali weiterhin mit Sorge“, sagte der Sprecher.
Mali ist seit Jahren Schauplatz einer Rebellion islamistischer Extremisten. Die UN-Mission Minusma sollte das Land stabilisieren. Die seit einem Putsch im Jahr 2020 regierende Militärjunta hatte Mitte Juni jedoch ein sofortiges Ende der UN-Mission verlangt. Diese wurde von den Vereinten Nationen am Montag offiziell beendet.
© AFP