Knapp drei Wochen nach den weitreichenden Systemausfällen durch die globale IT-Panne infolge eines fehlerhaften Sicherheits-Updates der US-Firma Crowdstrike sind die Schäden für die deutsche Wirtschaft noch immer nur schwer abzuschätzen. Es mangele an objektiven Daten, erklärten der Digitalverband Bitkom und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) am Donnerstag. Abhilfe schaffen soll deshalb eine, die sich an betroffene Unternehmen richtet.
„Einen IT-Ausfall dieser Dimension erleben wir zwar selten, dennoch zeigt er überdeutlich, dass unsere Volkswirtschaft resilienter werden muss“, erklärte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. „Unternehmen brauchen Notfallpläne, müssen redundante Systeme aufbauen und regelmäßig Backups anlegen. Mit der Studie wollen wir herausfinden, wie die deutsche Wirtschaft aufgestellt ist und wie gravierend die Auswirkungen der IT-Systemausfälle infolge des Crowdstrike-Updates sind.“
Die Umfrage richtet sich laut Bitkom und BSI an alle Unternehmen in Deutschland, die von den Systemausfällen am 19. Juli betroffen waren – direkt oder auch indirekt, etwa durch gestörte Lieferketten oder Beeinträchtigungen bei Geschäftspartnern. Abgefragt werden unter anderem Art und Umfang der Störungen (Computer- oder Serverausfälle, Systemabstürze, Nichtverfügbarkeit von Daten oder Netzwerkprobleme), deren unmittelbare Folgen (etwa die temporäre Einstellung des Geschäftsbetriebs), der Aufwand zur Wiederherstellung der IT sowie der geschätzte finanzielle Schaden.
„Jede Teilnahme hilft uns, die Folgen des Ausfalls zu bewerten und Maßnahmen zur Vermeidung ähnlicher Vorfälle zu entwickeln“, hob BSI-Präsidentin Claudia Plattner hervor. „Dazu stehen wir mit den Software-Unternehmen Crowdstrike und Microsoft in engem Austausch“.
Ursache für die Ausfälle am 19. Juli war nach Angaben der US-Cybersicherheitsfirma Crowdstrike ein fehlerhaftes Update. Die Auswirkungen waren enorm: Fluggesellschaften und Flughäfen rund um den Globus hatten IT-Probleme, sodass teils Starts und Landungen annulliert werden mussten. Krankenhäuser mussten Operationen verschieben, Fernsehsender konnten nicht senden, Kassensysteme in Supermärkten fielen aus.
Die Umfrage findet laut BSI und Bitkom bis zum 21. August statt. Die Teilnahme erfolgt demnach anonym und dauert etwa zehn Minuten. Interessierte können ihre E-Mail-Adresse hinterlassen, um die Ergebnisse nach Abschluss der Auswertung zu erhalten.
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