Nach der Bahn die Flughäfen: Streikwelle in Deutschland reißt nicht ab

Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihren 24-stündigen Streik bei der Deutschen Bahn (DB) beendet.

Nach der Bahn kommen die Flughäfen – die Streikwelle in Deutschland reißt nicht ab: Die Lokführergewerkschaft GDL beendete am frühen Mittwochmorgen ihren 24-stündigen Streik im Personenverkehr der Deutschen Bahn, in München traten die Flugbegleiter der Lufthansa in den Ausstand. Am Donnerstag folgen dann Streiks des Sicherheitspersonals an fünf deutschen Flughäfen.

Der GDL-Streik sei beendet und die Bahn fahre seit Betriebsbeginn am frühen Morgen im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr wieder das „normale Fahrplanangebot“, teilte der Konzern mit. Während es Streiks habe der Notfahrplan „verlässlich funktioniert“, so sei im Fernverkehr jeder fünfte Zug gefahren. Beim Güterverkehr war der Streik bereits am Dienstagabend zu Ende gegangen.

Die GDL hatte in der aktuellen Tarifrunde bereits zum sechsten Mal gestreikt. Sie fordert ein neues schriftliches Angebot der Bahn und will vor allem ihre Forderung nach einer 35-Stunden-Woche für Schichtbedienstete bei vollem Lohnausgleich durchsetzen. Die Bahn war mit einem Eilantrag vor Gericht gegen den Streik gescheitert. Die GDL will nun den Vorschlag einer Schlichtung in dem Konflikt prüfen.

Unterdessen bestreikte das Lufthansa-Kabinenpersonal am Mittwoch den Flughafen München, nachdem es am Vortag bereits in Frankfurt am Main einen Ausstand der Beschäftigten gegeben hatte. Laut der Airline waren 400 Flüge in München betroffen, am Vortag in Frankfurt waren es 600 Verbindungen. Zu dem Streik aufgerufen hatte die Gewerkschaft UFO.

Für Donnerstag schließlich hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten in der Luftsicherheit zu ganztägigen Streiks aufgerufen. Betroffen seien die Flughäfen Karlsruhe/Baden Baden, Köln, Berlin, Hamburg und Stuttgart. Die Beschäftigten der Luftsicherheit sind in der Fluggastkontrolle, in der Personen- und Warenkontrolle, in der Frachtkontrolle und in Servicebereichen tätig.

Der Hauptstadtflughafen BER, der Stuttgarter sowie der Hamburger Flughafen verwiesen auf ihrer Website darauf, dass am Donnerstag „keine Abflüge“ von Passagierflügen möglich seien. Auch ankommende Flüge könnten demnach betroffen sein. An den drei Flughäfen sind die Beschäftigten, die in der Fluggastkontrolle, in der Personen- und Warenkontrolle, in der Frachtkontrolle und in Servicebereichen tätig sind, zum Ausstand aufgerufen.

Die Flughäfen Karlsruhe/Baden Baden und Köln warnten Reisende vor Beeinträchtigungen, langen Wartezeiten und möglichen kurzfristigen Flugausfällen. Sie baten sie, sich vorab bei der Airline oder dem Veranstalter über ihren Flug zu informieren. An den Flughäfen sind die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle tätig sind, zum Streik aufgerufen.

Der Luftfahrtverband BDL beklagte, dass es „Jahr für Jahr mehr Streiks im Luftverkehr“ gebe. Das diesjährige Streikaufkommen übersteige schon jetzt das Niveau der vergangenen Jahre, teilte der Verband mit. Allein bis Februar seien bereits 2062 Flüge gestrichen worden. Es sei „an der Zeit für Verfahrensregeln“, forderte BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow. Bevor es zu einem streikbedingten Stillstand des Verkehrs kommt, müsse künftig im Bereich der kritischen Verkehrsinfrastruktur „zumindest der Versuch einer Schlichtung erfolgen“.
© AFP

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