In Niedersachsen wurde ein 60-Jähriger von einem umstürzenden Baum lebensgefährlich am Kopf verletzt, wie die Polizei in Delmenhorst am Montagabend mitteilte. Ein erster umgestürzter Baum hatte die Motorhaube seines Autos getroffen. Der 60-Jährige stieg daraufhin aus und wurde von einem zweiten umstürzenden Baum am Kopf getroffen. Drei weitere Erwachsene und ein Kind blieben unverletzt.
Im rheinland-pfälzischen Hermeskeil wurden provisorische Bushaltestellenhäuschen einen Abhang hinunter geweht. Die Menschen, die sich darin aufhielten, wurden nach Angaben der Polizei in Trier dabei mitgerissen. Drei Menschen wurden verletzt, zwei davon schwer.
Auch aus Nordrhein-Westfalen und Hessen wurden zahlreiche Einsätze durch umgestürzte Bäume und lose Dachziegel gemeldet. In den meisten Fällen blieb es bei Sachschäden. Glück im Unglück hatte eine Briefträgerin in Bochum. Ihr Fahrrad wurde unter einem umgestürzten Baum eingeklemmt und schwer beschädigt. Die Frau blieb unverletzt.
Mit dem Schrecken davon kamen zwei Autofahrer aus dem Dienstgebiet der Polizei im niedersächsischen Stade. Ihre Fahrzeuge wurden von umstürzenden Bäumen schwer beschädigt. Die Männer blieben jedoch unverletzt. Im niedersächsischen Auetal konnte eine Autofahrerin vor einem umgestürzten Baum nicht mehr rechtzeitig bremsen. Der Baum fiel auf die Motorhaube, die Frau wurde leicht verletzt.
Im nordrhein-westfälischen Herdecke wurde ein Mensch verletzt, der versucht hatte, Photovoltaikanlagen auf dem Dach vor dem Wind zu sichern. Dies misslang jedoch, der Verletzte konnte nicht mehr selbst vom Dach gelangen. Mit einer Drehleiter wurde er schließlich von Einsatzkräften gerettet.
An mehreren Orten drohten Bäume auf Hausdächer zu fallen. In Essen entfernten Einsatzkräfte eine Birke, die auf ein Dach zu stürzen drohte. In Dortmund drohte ein etwa zehn Meter hohes Baugerüst auf eine Straße und Straßenbahngleise zu fallen. Teile des Gerüsts mussten aus Sicherheitsgründen abmontiert werden. Der Einsatz dauerte knapp drei Stunden.
Auch im Bahnverkehr kam es zu Störungen. Mehrere Bahnstrecken mussten zwischenzeitlich gesperrt werden. Am Dienstag normalisierte sich der Verkehr wieder. Auch der Fährbetrieb zu den nord- und ostfriesischen Inseln wurde zeitweise eingeschränkt.
Der Deutsche Wetterdienst warnte am Dienstag in weiten Teilen Deutschlands vor Windböen. An den Küsten und an exponierten Stellen seien auch schwere Sturmböen und Orkanböen möglich.
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