Das Deutschlandticket hat im vergangenen Jahr für eine steigende Zahl der Fahrgäste in Bussen und Bahnen gesorgt: 2023 waren sieben Prozent mehr Fahrgäste im Nah- und Fernverkehr unterwegs als im Vorjahr, und zwar insgesamt 10,9 Milliarden Menschen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Das waren aber immer noch knapp acht Prozent weniger als vor Beginn der Corona-Pandemie 2019.
Das Deutschlandticket für 49 Euro pro Monat wird seit dem 1. Mai 2023 verkauft und sorgte laut Statistik insbesondere im Eisenbahn-Nahverkehr für mehr Fahrgäste. Ihre Zahl stieg demnach ab dem zweiten Quartal 2023 deutlich um neun Prozent; insgesamt wurden 2,6 Milliarden Fahrgäste gezählt. Allerdings waren das immer noch neun Prozent weniger als 2019.
Im Nahverkehr mit Straßenbahnen wuchs die Zahl der Fahrgäste um neun Prozent auf 3,7 Milliarden Fahrgäste, im Liniennahverkehr mit Bussen um fünf Prozent auf 5,0 Milliarden Fahrgäste. Hier bildeten die gemeldeten Daten den tatsächlichen Zuwachs möglicherweise nicht vollständig ab, wie die Statistiker erklärten: Den regionalen Verkehrsunternehmen fehlten Daten zum Verkauf des Deutschlandtickets, und in Bussen gebe es selten automatische Fahrgastzählsysteme. Busfahrten machen demnach fast die Hälfte aller Fahrten im öffentlichen Personennahverkehr aus.
Im Fernverkehr stieg die Zahl der Fahrgäste im vergangenen Jahr um neun Prozent auf 159 Millionen. Mit der Bahn fuhren 148 Millionen Reisende, das waren sieben Prozent mehr als 2022, mit dem Fernbus 10,4 Millionen. Das waren zwar 39 Prozent mehr als 2022 – aber nur rund halb so viele wie 2019.
Als Fahrgäste werden in der Statistik sogenannte Beförderungsfälle gezählt: Fahren im Berichtszeitraum Menschen mehrfach mit Bus oder Bahn, werden sie auch mehrfach gezählt. Grundlage für die Statistik sind Angaben der rund 800 größeren Unternehmen im Nah- und Fernverkehr mit Bussen und Bahnen.
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