Haben Züge der Deutschen Bahn in die Schweiz zu viel Verspätung, lässt die Schweizer Bahn sie nicht weiterfahren. Im ersten Quartal war dies bei mehr als jedem zehnten ICE der Fall, wie aus Angaben des Bundesverkehrsministeriums auf Anfrage des Grünen-Abgeordneten Matthias Gastel hervorgeht. Als Grund nannte das Ministerium vor allem Probleme in der Infrastruktur sowie die Streiks der Lokführergewerkschaft GDL. Am Montagmorgen hatte zunächst die „Süddeutsche Zeitung“ darüber berichtet.
Auf der ICE-Strecke von München nach Zürich mussten demnach 60 von 545 Fahrten im ersten Quartal (elf Prozent) vorzeitig beendet werden. Im Gesamtjahr 2022 waren es nur 1,2 Prozent, 2023 dann 2,1 Prozent der Fahrten gewesen. Waren in diesen Jahren vor allem externe Ursachen wie Unwetter und Unfälle dafür verantwortlich, waren es im ersten Quartal 2024 zu 75 Prozent Infrastrukturprobleme, wie das Verkehrsministerium ausführte.
Auf der Strecke von Freibug nach Basel war der Anteil der ICE-Züge, die von der Schweizer Bahn bereits im grenznahen Badischen Bahnhof von Basel stoppen mussten, in den Jahren 2022 und 2023 mit jeweils über neun Prozent bereits recht hoch. Im ersten Quartal 2024 erhöhte er sich weiter auf 12,4 Prozent. 252 von 2028 Züge erreichten nicht ihren Zielbahnhof Basel SBB. Hier ist der Anstieg den Angaben nach vor allem auf die GDL-Streiks zurückzuführen.
Die Züge der Schweizer Bahn haben anders als die der Deutschen Bahn eine sehr hohe Pünktlichkeitsquote. Damit sich die Verspätungen der deutschen Züge nicht auf das Schweizer Netz auswirken, werden deutlich zu späte Züge an der Grenze konsequent gestoppt und müssen umkehren. „Andere Länder fürchten sich schon regelrecht vor dem Risiko, sich Unpünktlichkeit aus Deutschland einzuschleppen“, erklärte der Grünen-Politiker Gastel.
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