Nach Recherchen von WDR und NDR ging es dabei nicht um Fluggeräte von Hobbypiloten, sondern zumindest auch um militärische Drohnen, die teils mehr als 100 Stundenkilometer schnell waren. Zuvor habe es bereits im August verdächtige Drohnensichtungen gegeben.
Überflogen wurde demnach neben der Basis Ramstein, dem Hauptquartier der US-Luftwaffe in Europa, auch das Gelände des Chemiekonzerns BASF. Bei den früheren Drohnensichtungen sei unter anderem der ChemCoast Park Brunsbüttel überflogen worden, außerdem ein abgeschaltetes Atomkraftwerk, ein LNG-Terminal sowie Schleusen und der Nordostseekanal. Unter den Fluggeräten seien auch Drohnen mit starren Flügeln gewesen, die höhere Geschwindigkeiten erreichen.
Im „Spiegel“ hieß es unter Berufung auf einen vertraulichen Bericht deutscher Sicherheitsbehörden, die Flüge über der Basis Ramstein hätten in den Abendstunden des 3. und 4. Dezember stattgefunden. Überflogen wurden demnach in den vergangenen Wochen neben BASF auch Anlagen des Rüstungskonzerns Rheinmetall.
Verwiesen wurde auch im „Spiegel“ auf die früheren Drohnenflüge über Brunsbüttel. Die Staatsanwaltschaft Flensburg habe Ermittlungen wegen des Verdachts der „Agententätigkeit zu Sabotagezwecken“ eingeleitet. Die Vorfälle waren demnach auch Thema auf der Innenministerkonferenz vergangene Woche.
Laut den Berichten von WDR und NDR wurden auch in Rheinland-Pfalz Ermittlungen eingeleitet. „Zunächst war von den Überflügen das Werksgelände der BASF in Ludwigshafen betroffen. In der vergangenen Woche folgten dann Drohnenüberflüge über die amerikanische Airbase in Ramstein“, zitierten die Sender einen Sprecher des Landeskriminalamts. „Die Drohnen sind größer als die üblichen kommerziellen Hobby-Drohnen und konnten mit Beginn der Dämmerung festgestellt werden“, sagte der Sprecher demnach weiter.
Verantwortliche für die Drohnenflüge seien bislang nicht ermittelt worden. Auch habe trotz des Einsatzes von Drohnenabwehr-Technik der Bundeswehr keines der Fluggeräte zum Absturz gebracht werden können. ,Die Ermittler vermuten laut den ARD-Sendern, dass es sich bei einigen Drohnen, die in Brunsbüttel über Wochen immer wieder gesichtet worden sind, um militärische Aufklärungsdrohnen aus Russland handeln könnte. Diese könnten von russischen Schiffen in der Nord- oder Ostsee gestartet worden sein, die möglicherweise zu einer Spezialeinheit der russischen Marine für Spionage gehörten, hieß es.
Stellungnahmen der Bundesregierung zu den Vorfällen lagen zunächst nicht vor.
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