Rund zwei Drittel der Deutschen befürworten freiwillige Impfungen gegen humane Papillomviren (HPV) an Schulen. Nach einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage für das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg wünschen sich 68 Prozent solch ein Angebot zur Krebsprävention an Schulen. 23 Prozent lehnen das ab, neun Prozent sind unentschieden.
Humane Papillomviren werden sexuell übertragen und können unter anderem Gebärmutterhalskrebs sowie Krebs im Mund-Rachen-Raum, an weiblichen und männlichen Geschlechtsorganen und im After verursachen. Seit 2007 empfiehlt die Ständige Impfkommission eine HPV-Impfung für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen.
Aktuell sind in Deutschland nur 54 Prozent der 15-jährigen Mädchen und 27 Prozent der gleichaltrigen Jungen vollständig gegen HPV geimpft. Die Weltgesundheitsorganisation gibt das Ziel vor, Gebärmutterhalskrebs weltweit zu eliminieren. Dazu sollen bis 2030 90 Prozent der 15-jährigen Mädchen gegen HPV vollständig geimpft sein.
Mit seiner aktuellen Strategie, die allein auf individuelle Initiative setzt, wird Deutschland dieses Ziel nach Angaben des DKFZ verfehlen. Die Erfahrung aus anderen Ländern zeigten, dass freiwillige Impfangebote in Schulen wirksam seien und die Impfquote erhöhen könnten, erklärten die Krebsexperten.
Besonders hoch ist die Zustimmung der Umfrage zufolge in der für die HPV-Impfung relevanten Altersgruppe. Mit 76 Prozent befürworten drei Viertel der Jugendlichen von 14 bis 17 Jahren die Schulimpfung. Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 14 Jahren sind die Zielgruppe der Impfung, ebenso 15- bis 18-Jährige, die verpasste Impftermine nachholen können.
Auch Erwachsene zwischen 40 bis 49 Jahren sind zu 69 Prozent für eine HPV-Schulimpfung. Das Marktforschungsunternehmen Kantar befragte in den Jahren 2022 und 2023 jeweils 2013 beziehungsweise 1004 Personen ab 14 Jahren.
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