Kinderhilfswerk: Mehr als ein Drittel der Kinder in Deutschland in Grundsicherung

Der Anteil der Kinder und Jugendlichen in der Grundsicherung bleibt auf einem Höchststand.

Der Anteil der Kinder und Jugendlichen in der Grundsicherung bleibt auf einem Höchststand. Der Anteil der unter 18-Jährigen in der Grundsicherung liegt laut aktuellen am Montag veröffentlichten Berechnungen des Deutschen Kinderhilfswerkes bei 33,9 Prozent. Vor fünf Jahren lag dieser Wert demnach bei 33,1 Prozent, vor zehn Jahren bei 30,3 Prozent. 2023 lebten knapp zwei Millionen Kinder und Jugendliche in so genannten Bedarfsgemeinschaften.

„Kinder und Jugendliche sind in Deutschland in besonderem Maße von Armut betroffen, das zeigen die neuen Zahlen ganz deutlich“, erklärt Kinderhilfswerks-Präsident Thomas Krüger. „Mehr als ein Drittel der Grundsicherungsbeziehenden sind Kinder und Jugendliche, obwohl deren Anteil an der Gesamtbevölkerung in Deutschland derzeit nur bei knapp 17 Prozent liegt.“ Die Sozialorganisation fordert daher eine „Kindergrundsicherung, die ihren Namen auch wirklich verdient“.

Mit Blick auf die politische Diskussion um die Kindergrundsicherung betont Krüger: „Wenn wir Kinderarmut wirksam bekämpfen wollen, führt kein Weg an der Kindergrundsicherung vorbei.“ Trotz der Hürden zur Einführung der Sozialleistung solle „das Ziel nicht aus den Augen“ verloren werden. „Wir müssen erreichen, dass Familien die ihnen zustehenden Leistungen auch in Anspruch nehmen und alle Kinder gute Entwicklungschancen haben“, erklärte Krüger.

Die Kindergrundsicherung soll mehrere Leistungen für Kinder bündeln und diese den Familien leichter zugänglich machen. Die Koalition will damit Kinderarmut effektiver bekämpfen. Der entsprechende Gesetzentwurf wurde im November zum ersten Mal im Bundestag beraten, doch das Gesetzgebungsverfahren stockt, viele Details der Umsetzung sind noch offen.
© AFP

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