Arbeitslosigkeit in Düsseldorf steigt weiter an

Die konjunkturelle Entwicklung hinterlässt erste Spuren am Düsseldorfer Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenzahlen sind im August weiter gestiegen.

Seit Beginn der Sommerpause steigt die Arbeitslosigkeit in Düsseldorf kontinuierlich und vergleichsweise stark an“, kommentiert die Leiterin der Agentur für Arbeit Düsseldorf, Birgitta Kubschvon Harten, die heute frisch veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen. „Dabei beobachten wir, dass auch die Unterbeschäftigung zunimmt und sich die Arbeitskräftenachfrage zunehmend verhalten zeigt. Die konjunkturelle Entwicklung hinterlässt erste Spuren am Düsseldorfer Arbeitsmarkt. Wir investieren daher intensiv in Qualifikation, um die Menschen für zukünftige Tätigkeiten fit zu machen.“

Vertiefter Blick Arbeitslosigkeit Düsseldorf

25.363 Arbeitslose wurden im August 2023 in der Agentur für Arbeit Düsseldorf registriert. Das sind 285 Frauen und Männer mehr als im Vormonat, was einem Plus von 1,1 Prozent entspricht. Im August waren 1.380 Personen mehr als im Vorjahresmonat arbeitslos gemeldet (+5,8 Prozent). Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der arbeitslosen Männer um 235 an (+1,8 Prozent), die der Frauen um 50 (+0,4 Prozent).

Im August meldeten sich 1.955 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos. Das sind 32 Personen oder -1,6 Prozent weniger als im Vormonat und 301 Personen oder 18,2 Prozent mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. 1.543 arbeitslose Menschen mündeten im August 2023 in eine neue Erwerbstätigkeit ein. Das sind 152 Personen mehr als im Juli (+10,9 Prozent) und 52 Personen mehr als im August des vergangenen Jahres (+3,5 Prozent).

Die Arbeitslosenquote ist zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gestiegen und liegt aktuell bei 7,2 Prozent. Im August 2022 hatte die Arbeitslosenquote 6,9 Prozent betragen. Mit 8.575 Personen hat die Zahl derjenigen, die ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind, gegenüber Juli 2023 um 84 Frauen und Männer zugenommen (+1,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich bei den Langzeitarbeitslosen ein Minus von 1.002 Personen (-10,5 Prozent).

Regelmäßig weist die Bundesagentur für Arbeit die Unterbeschäftigung aus. Die gesamte Unterbeschäftigung einschließlich der Zahl der gemeldeten Arbeitslosen betrug im August 33.858 Personen. Sie stieg somit um 168 Personen an (+0,5 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote, die unter anderem auch die Personen umfasst, die sich in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen befinden, betrug 9,5 Prozent. Vor einem Jahr im August betrug sie 9,0 Prozent.

Seit Beginn des Jahres 2023 haben die Düsseldorfer Unternehmen 9.126 Arbeitsstellen dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und des Jobcenters zur Besetzung gemeldet. Das sind 1.398 Stellen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weniger (-13,3 Prozent). Aktuell gibt es 6.217 offene Arbeitsstellen, die das Jobcenter und die Arbeitsagentur den arbeitslosen Menschen
in Düsseldorf anbieten können. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein Plus von 157 Stellen (+2,6 Prozent) sowie ein Rückgang von 365 Stellen gegenüber August 2022 (-5,5 Prozent).

Der Arbeits und Ausbildungsmarkt für junge Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger

„Noch in den August hinein haben sich Jugendliche nach der Beendigung einer weiterführenden Schule oder einer Ausbildung übergangsweise bei uns arbeitslos gemeldet“, erklärt Birgitta Kubschvon Harten den Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den jungen Düsseldorferinnen und Düsseldorfern. „Dies ist saisontypisch, fällt jedoch in diesem Jahr etwas stärker aus.“ Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahre stieg im August 2023 um 60 junge Frauen und Männer (+3,6 Prozent) auf 1.713 Personen an. Verglichen mit August 2022 bedeutet das ein Plus von 93 Personen (+5,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf diese Personengruppe stieg im aktuellen Berichtsmonat um 0,1 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent. Vor einem Jahr im August hatte sie bei 5,6 Prozent gelegen.

Düsseldorfer Ausbildungsmarkt

„Glücklicherweise haben wir in Düsseldorf wieder mehr Bewerberinnen und Bewerber für Ausbildungsstellen. Auch die Düsseldorfer Unternehmen meldeten wieder mehr Ausbildungsstellen“, freut sich Birgitta Kubsch-von Harten über die positive Entwicklung am Düsseldorfer Ausbildungsmarkt. „Auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart werben wir dafür, nicht aufzugeben. Für alle, die jetzt noch in die Ausbildung einsteigen möchten, werden wir eine gute Lösung finden“, ermuntert Birgitta Kubsch-von Harten die Berufsberatung zu kontaktieren und mit deren Unterstützung einen Ausbildungsvertrag abzuschließen.

Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber hat sich im August 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat um 74 auf 3.263 gesteigert (+2,3 Prozent). Bereits mit einer Ausbildungsstelle oder einer Alternative versorgt sind in Düsseldorf 2.250 junge Menschen. Das sind 332 Personen mehr als vor einem Monat und 77 mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. 743 junge Menschen sind noch auf
der Suche nach einer Ausbildung, einem Studium oder einer Alternative. Seit Beginn des Ausbildungsvermittlungsjahres am 1. Oktober 2022 wurden inzwischen 3.943 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 201 Stellen mehr als zum Vorjahreszeitpunkt (+5,4 Prozent).

„Sowohl für die Jugendlichen, die aktuell noch keine Ausbildungsstelle oder Alternative gefunden haben, als auch für die Betriebe, die ihre Ausbildungsstellen noch nicht besetzen konnten, kann die Einstiegsqualifizierung eine weitere Möglichkeit bieten“, rät Birgitta Kubsch-von Harten.

Bei einer Einstiegsqualifizierung handelt es sich um ein längeres Praktikum mit geregelten Lerninhalten. In vielen Fällen kann die Einstiegsqualifizierung (EQ) auf eine anschließende Ausbildung im Unternehmen angerechnet werden. Interessierte Jugendliche können sich bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit über diese Möglichkeit erkundigen. Betriebe erhalten Informationen über die Einstiegsqualifizierung (EQ) und weitere Unterstützungsmöglichkeiten bei ihrem Arbeitgeber-Service.

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