Düsseldorf – In dieser Arbeitsgruppe haben sich acht arbeitsmarktpolitische Akteure der Stadt zusammengeschlossen, um die Erwerbstätigkeit von Frauen zu erhöhen. Für die Mitglieder war das nun Anlass eine Bilanz über die bisherige Arbeit zu ziehen.
„Der Fachkräftemangel war vor 10 Jahren schon eine der größten Herausforderungen auf unserem Arbeitsmarkt und er ist es heute umso mehr. Dabei liegt ein Teil der Lösung so nahe: Politik und Unternehmen müssen Frauen gewinnen! Bei ihnen liegt ein riesiges ungenutztes Potenzial. Wir haben uns daher vor 10 Jahren mit unseren Partnerinnen und Partner zusammengeschlossen, um für eine stärkere Frauenerwerbstätigkeit zu kämpfen und dazu über die Jahre regelmäßig gut besuchte Veranstaltungen zu diesem Thema organisiert“, fasst Sigrid Wolf, Leiterin der Arbeitsgruppe und DGB-Regionsgeschäftsführerin Düsseldorf-Bergisch Land, die Beweggründe der Arbeitsgemeinschaft zusammen.
Für die Handwerkskammer Düsseldorf macht die Betriebsberaterin Ingrid Czulkies deutlich: „Für viele Unternehmen wird es immer schwieriger, geeignete Mitarbeitende und Auszubildende zu finden. Frauen im Handwerk müssen daher sichtbarer werden, um Klischees ab- und Vorbilder aufzubauen. Dies schließt eine Unterstützung von Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit ein. Unternehmen sollten verstärkt auf Frauen zugehen, um deren Potenziale als Fachkräfte zu gewinnen. Davon würden beide Seiten profitieren.“
„Wir leisten unseren Beitrag, weibliche Fachkräfte zu gewinnen durch unsere Zusammenarbeit in Netzwerken und mit gut abgestimmten Strategien aller Beteiligten. Unsere jährlichen Veranstaltungen sind hierfür ein sehr gutes Beispiel. Allein in diesem Jahr haben wir über 100 Teilnehmende erreicht“, betont Anke Jürgens, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt beim Jobcenter Düsseldorf die gute Zusammenarbeit innerhalb der Arbeitsgruppe.
Johanna Torkuhl, Leiterin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf Düsseldorf/Kreis Mettmann erklärt hierzu: „Wer dem Fachkräftemangel begegnen will, sollte Frauen einstellen und auf eine lebensphasenorientierte Personalpolitik setzen. Nur so schaffen es die Unternehmen attraktiv für Frauen zu werden.“
„Unternehmen sollten die Potenziale von Frauen in Beruf und Führung noch besser nutzen als bisher. Wenn sie für weibliche Fach- und Führungskräfte attraktiver werden, steigern sie ihre Personalattraktivität insgesamt deutlich. Die IHK Düsseldorf hilft Betrieben dabei und setzt sich mit zahlreichen Initiativen und Formaten für mehr Frauen in Beruf und Führung ein. Die AG ‚Frauenerwerbstätigkeit stärken‘ unterstützen wir von Anfang an“, sagt Stephan Jäger, Berater für Fachkräftesicherung von der IHK Düsseldorf.
„Ungewöhnliche Berufswege sind gefragt. Ob Quereinstieg, Wiedereinstieg, Neuorientierung oder Ausbildung: Wir möchten Frauen ermutigen, sich in neue Bereiche zu wagen und dafür aktiv auf attraktive Arbeitgeber zuzugehen“, macht Julia Klein, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Düsseldorf deutlich.
Für die Unternehmerschaft Düsseldorf und Umgebung e.V. fordert die PR-Referentin Christina Moeser: „Das Ungleichgewicht der Geschlechter in MINT-Berufen auszugleichen ist ein zentrales Anliegen, insbesondere in einer Zeit, in der der Wettbewerb um Talente immer intensiver wird. Deshalb engagieren wir uns seit vielen Jahren mit Fördermöglichkeiten, Programmen und Projekten zu diesem Thema bei der Unternehmerschaft Düsseldorf und bringen uns tatkräftig in der Arbeitsgruppe mit ein.“
Und die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Düsseldorf Elisabeth Wilfart stellt klar: „Es müssen aktiv Impulse für Mädchen und junge Frauen gesetzt werden, um sie darin zu bestärken, zukunftsfähige MINT-Berufe zu erobern.“