Jedes siebte Kind in Deutschland ist von Armut bedroht. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, waren 2023 hierzulande rund 2,1 Millionen Kinder und Jugendliche armutsgefährdet. Das entspreche einer Armutsgefährdungsquote von 14 Prozent. Besonders bedroht sind demnach Kinder von Eltern mit niedrigerem Bildungsabschluss.
Laut den Bundesstatistikern lag die Armutsgefährdungsquote von unter 18-Jährigen bei 36,8 Prozent, wenn sie Eltern mit einem niedrigeren Bildungsabschluss ohne Berufsabschluss hatten. Bei Eltern mit einem mittleren Bildungsabschluss waren 14,3 Prozent der Minderjährigen armutsgefährdet. Hatten die Eltern einen höheren Bildungsabschluss – etwa einen Meistertitel oder ein abgeschlossenes Studium – waren 5,8 Prozent der Kinder und Jugendlichen von Armut bedroht.
Insgesamt lag die Armutsgefährdungsquote von Minderjährigen den Angaben zufolge leicht unter der der Gesamtbevölkerung, die 14,4 Prozent betrug. Im Jahr 2022 hatte die Armutsgefährdungsquote von Minderjährigen bei 15 Prozent gelegen.
Wie die Bundesstatistiker weiter erklärten, waren 2023 rund 23,9 Prozent der Minderjährigen in Deutschland neben Armut auch von sozialer Ausgrenzung bedroht. Damit lag Deutschland unter dem EU-Schnitt, der bei 24,8 Prozent lag. Dennoch war der Anteil der armuts- oder ausgrenzungsgefährdeten Kinder und Jugendlichen in mehr als der Hälfte aller EU-Staaten niedriger als hierzulande.
Am wenigsten von Armut und Ausgrenzung waren Kinder und Jugendliche mit 10,7 Prozent in Slowenien betroffen. Dahinter folgten Finnland mit 13,8 Prozent und die Niederlande mit 14,3 Prozent. Den höchsten Anteil hatten die Länder Rumänien, Spanien und Bulgarien – mit jeweils 39, 34,5 und 33,9 Prozent. Insgesamt waren im Jahr 2023 EU-weit rund 19,9 Millionen Kinder und Jugendliche von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht.
Die Angaben stammen laut Bundesamt aus der sogenannten Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC), die in Deutschland wie der gesamten EU als amtliche Hauptdatenquelle zur Messung von Armutsgefährdung dient.
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