Die Initiative Tierwohl (ITW) hat angekündigt, ihr Tierwohllabel im Laufe dieses Jahres zu verändern und an die staatliche Tierhaltungskennzeichnung anzupassen. Dafür wird eine zusätzliche Stufe auf der bisher vierstufigen Skala eingeführt, wie die Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung als Trägerin der ITW am Donnerstag mitteilte. So soll die staatliche Pflichtkennzeichnung, die zunächst nur beim Schweinefleisch gilt, und private Labels gemeinsam genutzt werden können.
Bislang hatte das ITW-Label vier Stufen: Stallhaltung, StallhaltungPlus, Außenklima und Premium. Ab Mitte 2024 werden daraus die Kategorien Stall, Stall und Platz, Frischluftstall, Auslauf und Weide sowie eine fünfte Stufe für Produkte Bio-Tierhaltung. Damit übernimmt die Initiative Tierwohl die Kategorien der staatlichen Tierhaltungskennzeichnung.
„Verbraucher können sich künftig beim Kauf von frischem Schweinefleisch an der staatlichen Kennzeichnung oder der Haltungsform orientieren“, erklärte Robert Römer, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung. Eine Verwirrung der Verbraucher könne durch die gleichen Bezeichnungen vermieden werden.
Im Rahmen der Grünen Woche 2024 in Berlin gab die ITW zudem bekannt, dass die Fastfoodkette McDonald’s ihr Angebot an Schweinefleischprodukten im Laufe dieses Jahres auf ITW-Ware umstellen werde. Das Unternehmen wolle seiner „Verantwortung nachkommen und unsere Gäste in den Restaurants über die zugrunde liegende Tierhaltung transparent informieren“, erklärte Diana Wicht von McDonald’s Deutschland. Die Umstellung der Geflügelprodukte ist demnach für 2025 geplant.
Römer bezeichnete die Teilnahme des Restaurant-Riesen als „wichtigen Schritt für das Tierwohl-Engagement in der Gastronomiebranche“. Die Entscheidung bestätige die Mission der ITW, mehr Tierwohl in die Breite zu tragen.
Das staatliche Tierwohlkennzeichen ist ab August 2025 zunächst nur für Schweinefleisch im Lebensmittelhandel verpflichtend. Weitere Vermarktungswege etwa über die Gastronomie und sowie weitere Tierarten sollen später dazu kommen.
© AFP