Heftige Unwetter in Teilen Deutschlands: Straßen überschwemmt und Züge gestrandet

Unwetter haben in Teilen Deutschlands zu Überschwemmungen, Blitzeinschlägen umgestürzten Bäumen und Einschränkungen im Bahnverkehr geführt.

Schwere Unwetter haben in Teilen Deutschlands zu Überschwemmungen und Verkehrsbehinderungen geführt. Betroffen waren nach Polizei- und Feuerwehrangaben seit der Nacht zu Mittwoch insbesondere Bundesländer im Süden und Westen des Landes. Besonders ernst war die Lage demnach unter anderem in der Region Karlsruhe in Baden-Württemberg – dort trat ein Bach über die Ufer und überflutete Teile mehrere Gemeinden, hunderte Helfer waren laut Behörden im Einsatz.

Nach Angaben des Landkreises Karlsruhe waren mehrere Orte von massiven Überschwemmungen betroffen. In Heidelsheim wurde die Bevölkerung in der Nacht per Warnapp aufgefordert, Unter- und Erdgeschosse zu räumen und sich in höhere Geschosse zu begeben. Die Gemeinde Gondelsheim stufte die Lage im sozialen Netzwerk Facebook als „absolute Notsituation“ ein. In Bruchsal war am Mittwochmorgen der Bereich um den Bahnhof überschwemmt, der Bahnverkehr wurde eingestellt. Teilweise fiel zudem der Strom aus.

Im gesamten Landkreis Karlsruhe rückten Rettungskräfte nach Angaben der Kreisverwaltung allein bis Mitternacht zu rund 500 Einsätzen aus. Bei einem Einsatz in Gondelsheim verletzte sich den Angaben zufolge ein Helfer beim Transport von Sandsäcken, weitere Verletzte gab es dort vorerst nicht.

Auch in Nordrhein-Westfalen kam es zu zahlreichen Unwettereinsätzen wegen überschwemmter Straßen und Keller, darunter etwa in Mönchengladbach, Oberhausen, Krefeld, Schermbeck und Voerde. In Epe im Kreis Borken krachte ein Baum auf ein Auto, in dem eine Frau saß. Laut Feuerwehr konnte sie sich selbst aus dem Fahrzeug befreien und erwartete die Rettungskräfte völlig durchnässt in einer nahegelegenen Gaststätte.

In Wesel mussten Einsatzkräfte Poller an einem Parkplatz entfernen, weil es wegen des Unwetters an einem Badesee nach deren Angaben zu chaotischen Szenen kam und alle Badegäste gleichzeitig den Heimweg antreten wollten.,

Auch in Rheinland-Pfalz und Bayern kam es vereinzelt zu Überschwemmungen. So wurden in Trier eine Kreisstraße und zahlreiche Keller überflutet. In München sorgten unter anderem überschwemmte Unterführungen für Einsätze.

Umgestürzte Bäume sowie Blitzeinschläge sorgten vielerorts für weitere Schäden, im Bahnverkehr gab es teilweise erhebliche Auswirkungen auf Fahrgäste. In Bayern kollidierte ein Eurocity laut Bahn nahe Bad Endorf mit einem in den Gleisbereich gestürzten Baum. Die etwa 260 Menschen an Bord wurden aus dem Zug gebracht worden, der betroffene Streckenabschnitt war den Angaben der Bahn zufolge etwa fünfeinhalb Stunden lang gesperrt.

Im niedersächsischen Augustfenn kollidierte ein Regionalexpress ebenfalls mit einem Baum, wie die Polizei mitteilte. Etwa 130 Reisenden mussten drei Stunden in dem Zug ausharren und konnten ihn erst gegen Mitternacht verlassen. In einer nahen Turnhalle wurden sie anschließend versorgt.

Im nordrhein-Westfälischen Hennef blieb eine S-Bahn liegen, weil sich Äste in der Oberleitung verfangen hatten. Der Zug, der mit 200 bis 300 Fahrgästen besetzt war, musste evakuiert werden. Dafür wurde eine weitere S-Bahn so auf dem Gleis daneben platziert, dass sich die Türen auf gleicher Höhe befanden und die Passagiere über Rampen hinübergelangten.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) folgten die Unwetter auf den bislang heißesten Tag des laufenden Jahres. Die höchste Temperatur wurde demnach am Dienstag mit 36,5 Grad in Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz gemessen. Die Unwetter setzten sich am Mittwoch in nord- und nordöstliche Richtung fort, es galten Warnungen etwa vor Starkregen.

Entsprechende Einsätze meldeten die Feuerwehr im Verlauf des Mittwochs unter anderem aus dem südlichen Schleswig-Holstein. Allein im Kreis Pinneberg Bei Hamburg rückte sie nach eigenen Angaben mehr als 40 Mal aus. Ursachen waren etwa Überflutungen sowie Blitzeinschläge in Gebäude.
© AFP

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