Eine Vorentscheidung ist gefallen: Vögel, Flüsse oder Motive zur europäischen Kultur könnten in einigen Jahren die Euroscheine schmücken. Das beschloss der Rat der Europäischen Zentralbank am Donnerstag in Frankfurt am Main, nachdem die Öffentlichkeit zuvor die Möglichkeit hatte, über insgesamt sieben Vorschläge abzustimmen. Durch die Erneuerung erhofft sich die EZB vor allem eine höhere Fälschungssicherheit.
Die EZB ließ in einer repräsentativen Umfrage unter mehr als 23.000 Europäerinnen und Europäern abstimmen, über das Internet kamen noch einmal 360.000 Antworten herein. „Wir sind sehr glücklich über die starke Beteiligung an unserer Onlineumfrage“, erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Ziel sei es, Banknoten zu schaffen, die alle Europäerinnen und Europäer ansprechen – egal welchen Alters oder Hintergrunds.
Das Thema „europäische Kultur“ überzeugte in beiden Umfrageformaten am meisten, auf den Plätzen zwei und drei folgten Vögel als Zeichen der europäischen Freiheit und „Flüsse: Wasser des Lebens in Europa“, wenn auch in unterschiedlicher Reihenfolge. Deshalb entschied sich der EZB-Rat dazu, die beiden Themen zu einem zusammenzuführen. Die vier anderen Themen spielten den Angaben nach nur eine untergeordnete Rolle.
Nun folgt die Vorbereitung eines Designwettbewerbs. Eine Entscheidung ist den EZB-Angaben zufolge nicht vor 2026 zu erwarten, danach dauert es nochmal einige Jahre, um die Scheine in Umlauf zu bringen. Auch im weiteren Gestaltungsprozess sollen die Bürgerinnen und Bürger der EU einbezogen werden.
Auf den aktuellen Banknoten sind symbolische Darstellungen europäischer Architektur abgebildet – auch um politische Spannungen zu verhindern und nationalen Rivalitäten vorzubeugen. Die Pläne zur Neugestaltung hatte die EZB 2021 bekanntgegeben. Die neuen Scheine sollen nicht nur sicherer, sondern auch umweltfreundlicher werden.
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