Im Zentrum der Ermittlungen stand eine dreiköpfige Bande, die Sozialversicherungsbeiträge vorenthalten und ausländische Arbeitskräfte nach Deutschland eingeschleust haben soll, wie das Hauptzollamt Singen in Baden-Württemberg am Mittwoch mitteilte.
Gegen die Gruppe wird wegen des Verdachts des bandenmäßigen Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt sowie des bandenmäßigen Betrugs ermittelt. Sie soll seit Februar 2019 Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von 1,1 Millionen Euro vorenthalten haben. Zur Verschleierung ihrer Taten und um schwarz Lohn auszahlen zu können, sollen an die mutmaßlichen Täter fingierte Rechnungen von Scheinfirmen im Ausland gestellt worden sein.
Angesichts der Schadenssumme lag eine Vermögensarrest des Amtsgerichts Rottweil vor. Dieser erlaubt es, Wertgegenstände und Vermögenswerte „einzufrieren“, wie das Hauptzollamt erläuterte. Neben einem Sportwagen im Wert von hunderttausend Euro wurden daher bei den Durchsuchungen in Baden-Württemberg, Thüringen und Bayern auch 46.000 Euro Bargeld beschlagnahmt. Außerdem nahmen die Ermittler Beweismittel wie Geschäftsunterlagen, Handys und Laptops mit. Diese werden nun ausgewertet.
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