Diakonie Katastrophenhilfe warnt vor Etat-Einschnitten im humanitären Bereich

Angesichts der Krisen auf der Welt warnt die Diakonie Katastrophenhilfe vor Einschnitten bei der humanitären Hilfe.

Angesichts der vielen Krisen und eines Rekords an Flüchtlingen auf der Welt hat die Diakonie Katastrophenhilfe die finanziellen Einschnitte bei der humanitären Hilfe im Bundeshaushalt 2025 kritisiert. „Mit den geplanten massiven Kürzungen lässt die Bundesregierung Menschen in Not im Stich, statt Verantwortung zu zeigen“, erklärte Präsidentin Dagmar Pruin bei der Jahrespressekonferenz der Diakonie Katastrophenhilfe.

Das für das kommende Jahr geplante Budget für humanitäre Hilfe liege unterhalb des Etats von 2016, erklärte Pruin. Doch die Zahl der Menschen, die darauf angewiesen seien, habe sich in der Zeit mit rund 300 Millionen mehr als verdoppelt. Weltweit befänden sich zudem 120 Millionen Menschen auf der Flucht – so viele wie noch nie.

Der Rückgang der Hilfsgelder sei bereits heute spürbar. „In Bangladesch sind wir gezwungen, unsere Hilfe für geflüchtete Rohingya einzuschränken, da wir keine weitere Förderung des Auswärtigen Amts erhalten“, erklärte Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. „Wir werden zwar einige Maßnahmen mit Spendengeldern fortführen können, klar ist aber schon jetzt, dass sich damit nicht die Löcher stopfen lassen, welche die Haushaltskürzungen im kommenden Jahr verursachen werden.“

Die Bundesregierung sieht unter anderem im Etat des Außenministeriums Einschnitte vor. Dieses stellt humanitäre Hilfe für Kriegs- und Krisenregionen zur Verfügung. Das Ministerium äußerte bereits Unzufriedenheit mit dem Beschluss. Die Grünen im Bundestag meldeten besonders zum Etat des Außenministeriums Verhandlungsbedarf an.

Die Diakonie Katastrophenhilfe verzeichnete 2023 zudem einen massiven Einbruch der Spendeneingänge. Im Vergleich zu 2022, als der Krieg in der Ukraine begann, haben sich die Spenden den Angaben zufolge mit 49,3 Millionen Euro nahezu halbiert. Das Spendenergebnis sei 2023 aber fast doppelt so hoch wie im Jahr vor der Corona-Pandemie. Große Anteilnahme lösten die Erdbeben in der Türkei und Syrien im Februar 2023 aus. Hierfür wurden 22,2 Millionen Euro zweckgebunden gespendet.

Die Diakonie Katastrophenhilfe erhielt neben den Spenden 16,5 Millionen Euro vom Auswärtigen Amt sowie 7,5 Millionen Euro von der Europäischen Union. Insgesamt setzte die Diakonie Katastrophenhilfe 97,1 Millionen Euro in ihren Programmen ein.
© AFP

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