Deutschland ist einer europäischen Organisation zur Bekämpfung von Drogenhandel auf dem See- und Luftweg beigetreten. Durch den Beitritt zum Maritimen Analyse- und Operationszentrum können nun auch deutsche Verbindungsbeamte des Bundeskriminalamts Informationen zu verdächtigen Rauschgiftlieferungen mit internationalen Partnern austauschen, wie das Bundesinnenministerium am Dienstag mitteilte. Die Allianz mit Sitz in Lissabon koordiniert bei gemeinsamen Operationen in der Regel die Bereitstellung und den Einsatz von Schiffen und Flugzeugen.
„Wir müssen dafür sorgen, dass Hochseehäfen wie Antwerpen, Rotterdam und Hamburg keine Einfallstore für große Mengen an Rauschgift in die EU sind. Diese Drogen zerstören Menschen und bescheren den Drogenkartellen Milliardengewinne“, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). „Wir müssen unsere Häfen noch sicherer machen, durch hohen Ermittlungsdruck und durch eine stärkere Korruptionsprävention bei Unternehmen in den Häfen.“
Das Maritime Analyse- und Operationszentrum konnte nach Angaben des Bundesinnenministeriums allein im Jahr 2023 Rauschgifttransporte mit einem Marktwert von 5,5 Milliarden Euro unterbinden und damit vom europäischen Straßenmarkt fernhalten. Außer Deutschland gehören der Organisation Frankreich, Irland, Italien, Spanien, die Niederlande, Portugal und das Vereinigte Königreich an.
Ministerin Faeser hatte in den zurückliegenden Wochen mit mehreren lateinamerikanischen Staaten, die als Herkunftsländer von Rauschgift gelten, eine engere polizeiliche Zusammenarbeit in der Bekämpfung der Drogenkriminalität vereinbart.
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