Deutschland hat in diesem Jahr den zweitwärmsten Herbst seit Beginn der systematischen Messungen im Jahr 1881 erlebt. Mit einem Temperaturmittel von 11,5 Grad Celsius lag dieser nur knapp unter dem Herbst 2006 mit einem damaligen Temperaturmittel von zwölf Grad, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch in Offenbach mitteilte. Zugleich war es auch der niederschlagreichste Herbst seit mehr als 20 Jahren.
Die Durchschnittstemperatur von 11,5 Grad liegt laut DWD um 2,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Es war bereits das dreizehnte Mal in Folge, dass ein Herbst in Deutschland über dem Durchschnittswert von 8,8 Grad lag.
Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 2,2 Grad. In Süddeutschland war es sogar der wärmste Herbst seit Messbeginn.
Wegen des zwischenzeitlich hochsommerlichen Wetters im September und teilweise noch Anfang Oktober konnten auch ein Temperatursturz Mitte Oktober sowie der jüngste November-Kälteeinbruch die Durchschnittstemperatur nicht entscheidend dämpfen.
Mit rund 257 Litern Regen pro Quadratmeter fiel gleichzeitig aber so viel Regen wie zuletzt 2002 und deutlich mehr Regen als im Herbst üblich; die 183 Liter der Referenzperiode 1961 bis 1990 wurden um 40 Prozent übertroffen, die 190 Liter der Referenzperiode 1991 bis 2020 um rund 35 Prozent.
Gleichzeitig gab es aber auch 392 Sonnenstunden und damit um die 80 Sonnenstunden mehr als in den beiden Referenzperioden.
Das Jahr 2023 ist nach den Berechnungen des DWD auf dem Weg, auch insgesamt das zweitwärmste seit Messbeginn 1881 zu werden. Das bisherige Jahresmittel liegt bei 11,2 Grad. DWD-Sprecher Uwe Kirsche erklärte, „wir müssen den Dezember noch abwarten, aber auch 2023 dürfte wieder eines der wärmsten Jahre in Deutschland werden“. Weltweit wird 2023 nach Einschätzung des EU-Klimawandeldienstes Copernicus das wärmste je gemessene Jahr.
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