„Viele Türen sind am Ende dieser Synode offen“, teilte die Bischofskonferenz am Sonntag in Bonn mit. „Offene Türen laden dazu ein, hindurchzugehen“, mahnten die deutschen Bischöfe an.
Die Generalversammlung der Bischofssynode hatte bis Samstag einen Monat im Vatikan hinter verschlossenen Türen über Reformen in der Katholischen Kirche beraten. An der Versammlung nahmen insgesamt 368 Bischöfe, andere Geistliche sowie Laien – darunter auch Frauen – aus rund hundert Ländern teil. Die Frage der möglichen Weihe von Frauen zu Diakoninnen ließ die Weltsynode am Ende offen. Die Prüfung dieser Frage müsse noch weitergehen.
Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Limburgs Bischof Georg Bätzing, hatte kurz vor der Weltsynode seine Forderung nach einer Weihe von Frauen zu Diakonninnen bekräftigt und eine „massiven Stärkung“ der Stellung von Frauen in der Kirche angemahnt.
Zwischen der deutschen Bischofskonferenz und dem Vatikan gibt es schon seit längerem Spannungen mit Blick auf Reformvorstellungen, die innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland in einem Format namens synodaler Weg vorangetrieben werden.
Der Augsburger Bischof Bertram Meier, ebenfalls Mitglied der Delegation der deutschen Bischöfe bei der Weltsynode, bezeichnete die Ergebnisse der Versammlung als „Silberstreif am Horizont“. Er erklärte, es blieben „noch anspruchsvolle Hausaufgaben für die Zukunft: die Rolle der Frauen in der Kirche, der Wunsch nach Dezentralisierung, der Status der Bischofskonferenzen und anderes mehr“.
Bischof Bätzing, erklärte, die Weltsynode habe „zwar zaghaft“, aber nach seiner Meinung „doch unumkehrbar“ Elemente einer „künftigen Synodalität“ in der katholischen Kirche beschrieben. „Nun wird es erforderlich sein, solche Empfehlungen auch kirchenrechtlich verbindlich zu fassen, damit sie sich nicht wieder schnell verlieren“, erklärte Bätzing dazu weiter.
Die Weltsynode ist ein beratendes Organ des Papstes, sie tagte bereits im vergangenen Jahr einmal. Zuvor hatten auf Initiative von Papst Franziskus drei Jahre lang weltweite Konsultationen über die Herausforderungen der katholischen Kirche stattgefunden, die sich in vielen Ländern in einer Krise befindet und erheblich an Mitgliedern verliert. Große Durchbrüche sind in nächster Zeit nicht zu erwarten. Die heikelsten Fragen wurden Arbeitsgruppen anvertraut, die ihre Ergebnisse erst 2025 vorlegen werden.
Reformdiskussionen innerhalb der katholischen Kirche entzündeten sich vor allem auch in der Folge von Skandalen um sexuellen Missbrauch, was etwa in Deutschland zur Etablierung des synodalen Wegs führte. Dabei beraten Bischöfe und Vertreter katholischer Laien über mögliche Veränderungen – etwa bei der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften durch die Kirche, der Beteiligung von Gläubigen oder auch des Zölibats für Priester.
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