Es werde ein erstes Treffen geben, sagte die künftige Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. Ein Meinungsaustausch mit einem neuen größeren Investor sei “normal”.
Die Commerzbank macht derzeit wegen einer möglichen Übernahme durch Unicredit Schlagzeilen, was für Verstimmungen in der Bundespolitik und bei Arbeinehmervertretern sorgt. Die italienische Unicredit war kürzlich zunächst mit neun Prozent bei der Commerzbank eingestiegen und kündigte danach an, den Anteil auf 21 Prozent erhöhen zu wollen. Sie beantragte außerdem bei der Europäischen Zentralbank, ihren Anteil auf 29,9 Prozent weiter erhöhen zu dürfen.
Unicredit-Chef Andrea Orcel warb anschließend offen für eine Komplettübernahme der zweitgrößten deutschen Bank. Orlopp, die am kommenden Montag das Zepter bei der Commerzbank übernimmt, versicherte nun: “Wir werden keine dummen Dinge tun.” Die Bank habe einen Wert und dieser solle erhöht und nicht zerstört werden.
Der Aufsichtsratschef der Commerzbank, Jens Weidmann, verwies unterdessen auf die Eigenständigkeit der Bank. Die Commerzbank baue ihre “eigenständige Position als eine starke Säule im deutschen Bankenmarkt und zuverlässiger Partner der heimischen Wirtschaft” kontinuierlich aus, erklärte er. Sie habe als “Bank für Deutschland” ein “erhebliches Wachstums- und Wertsteigerungspotenzial”.
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