Der Bundesrechnungshof wirft dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) vor, bei den Integrationsangeboten für Asylsuchende Gelder falsch und unkontrolliert einzusetzen. Das berichtete die „Bild“ am Dienstag unter Berufung auf ein Schreiben an Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und den Haushaltsausschuss des Bundestags. Demnach bietet das Bamf unter anderem Integrationskurse den falschen Zielgruppen an. Die Grünen verteidigten die Programme hingegen.,“Die meisten Ratsuchenden gehören nicht zur Zielgruppe der MBE“, zitiert die Zeitung aus dem Schreiben. Mit MBE ist dabei die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer gemeint. Laut Bundesinnenministerium gibt es für diese rund 1400 Beratungsstellen bundesweit. 2021 ließen sich dort demnach fast eine halbe Million Menschen beraten.,Es sei nicht kontrollierbar, „inwieweit das förderpolitische Ziel erreicht wird“, kritisieren jedoch die Rechnungsprüfer dem Bericht zufolge. Das Problem bestehe zudem seit 2005. Laut Bundesrechnungshof kosteten die Integrationsprogramme seitdem insgesamt 810 Millionen Euro. Für das nächste Jahr stünden weitere 57,5 Millionen Euro bereit.,Die Migrationsexpertin der Grünen, Filiz Polat, verteidigte die Programme: „Wir brauchen eine Integrationsoffensive in Deutschland“, sagte sie am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Gerade jetzt seien Beratungs- und Unterstützungsangebote für Migrantinnen und Migranten wichtiger denn je. ,Zahlreiche Engagierte vor Ort und die Verbände berichteten, dass die zivilgesellschaftlichen Beratungsstellen hier eine zentrale Aufgabe übernehmen. „Wir brauchen deshalb mehr und nicht weniger Migrationsberatung für Erwachsene“, betonte Polat.
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Bundesrechnungshof kritisiert unpassende Integrationsangebote
Der Bundesrechnungshof wirft dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge vor, bei den Integrationsangeboten für Asylsuchende Gelder falsch einzusetzen. Dieses bietet demnach unter anderem Integrationskurse den falschen Zielgruppen an.