Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen mutmaßlichen früheren IS-Geheimpolizisten

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen ein mutmaßliches IS-Mitglied aus dem Irak erhoben.

Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat Anklage gegen ein mutmaßliches IS-Mitglied aus dem Irak erhoben. Iyad A.-J. soll im Nordirak als Geheimpolizist in verschiedenen Einheiten des Sicherheitsapparats der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gearbeitet haben, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Zuletzt sei er in einer Abteilung tätig gewesen, die mit der Rüstungsproduktion befasst war.

A.-J. wurde Mitte November vergangenen Jahres im sächsischen Freiberg festgenommen. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, sich im Jahr 2013 im Irak dem IS angeschlossen zu haben. Später habe er sich als Kämpfer für den IS betätigt und auch an den Kämpfen um die irakische Erdölraffinerie Baidschi im Jahr 2014 teilgenommen. Die größte Ölraffinerie des Landes war damals monatelang umkämpft.

Zwischen 2014 und 2017 soll A.-J. dann als Geheimpolizist im IS-Sicherheitsapparat gearbeitet haben. Dieser Bereich sei für den IS besonders wichtig gewesen, weil er die Funktion eines Geheimdiensts wahrgenommen habe, erklärte die Bundesanwaltschaft.

Sie wirft A.-J. die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland vor. Über die Zulassung der Anklage und die mögliche Eröffnung des Hautverfahrens entscheidet nun der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Dresden.
© AFP

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