Entsprechende Vorfälle meldete die Polizei am Freitag etwa aus Marl und Hannover, wo Polizisten aus größeren Ansammlungen heraus mit Pyrotechnikwürfen angegangen wurden. Aus Hamburg berichtete die Polizei ebenfalls von „teils gezielten Tätlichkeiten gegen Einsatz- und Rettungskräfte“. Insgesamt blieb es relativ friedlich, schwerere Zwischenfälle blieben aus.
Im nordrhein-westfälischen Marl griffen vermummte und maskierte Störer die Einsatzkräfte nach Polizeiangaben aus einem Wohngebiet heraus mit Böllern, Steinen sowie mit brennendem Material gefüllten Einkaufswagen an. Auch Feuerwehrleute seien beworfen worden, berichteten die Beamten in Recklinghausen. Vier Verdächtige wurden festgenommen, weitere neun kamen demnach in Gewahrsam. Bei ihnen handelte es sich um junge Männer im Alter zwischen 14 und 25 Jahren. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz.
Nach Angaben eines Sprechers der Polizei in Hannover versammelten sich in der niedersächsischen Landeshauptstadt rund 200 sowie etwa 70 Menschen zumeist junge Menschen an Orten in zwei verschiedenen Stadtteilen. Aus größeren Ansammlungen oder Kleingruppen heraus wurden demnach Böller geworfen. Außerdem wurden Müll- und Altkleidercontainer angezündet sowie Pyrotechnik abgebrannt. Ein Mensch kam wegen Widerstands in Gewahrsam.
Im niedersächsischen Osterholz-Scharmbeck stahlen zwei Jugendliche auf einem E-Scooter verkleideten Kindern auf ihrer Halloweenrunde Süßigkeiten und schossen anschließend noch mit einer Softairpistole auf diese. Wie die Polizei in Verden am Freitag mitteilte, flüchteten die beiden Täter anschließend unerkannt. Kinder wurden bei dem Vorfall nicht verletzt.
In Leinefelde in Thüringen verfolgte eine Gruppe von maskierten sowie schwarzgekleideten Jugendliche nach Polizeiangaben mehrere Gleichaltrige. Die Verfolgten verletzten sich demnach beim Überklettern eines Zauns, mehrere von ihnen mussten von Rettungskräften ärztlich versorgt werden.
In Hamburg kam es laut Polizei und Bundespolizei an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet zu Zwischenfällen mit Menschengruppen, aus denen heraus Böller geworfen wurden. Einsatzkräfte hätten „konsequent Platzverweise und Aufenthaltsverbote“ gegen Beteiligte ausgesprochen, erklärte die Landespolizei. Es gab demnach auch zwei Fest- und vier Ingewahrsamnahmen.
Landes- und Bundespolizei in der Hansestadt berichteten außerdem auch von teils gezieltem Pyrotechnikbewurf auf ihre Beamten. In der Hansestadt wie andernorts hatte sich die Polizei mit zusätzlichen Kräften auf Randale eingestellt. Allein in Hamburg waren 950 Polizisten abgestellt. Die große Mehrheit der Menschen habe aber friedlich gefeiert, betonten die Beamten.
In Berlin waren 800 Beamte wegen Halloween sowie einer Demonstrationen mit Nahostbezug im Einsatz. Der Polizei zufolge wurden in der Hauptstadt Böller gezündet und Müllcontainer angezündet. „Überwiegend minderjährige Personengruppen“ hätten „vereinzelt“ auch Einsatzkräfte mit Pyrotechnik attackiert, hieß es. Insgesamt gab es demnach 132 Freiheitsbeschränkungen.
Vorfälle mit Sachbeschädigungen und Böllerwürfe meldete die Polizei auch aus weiteren Städten. Im nordrhein-westfälischen Gelsenkirchen bewarfen demnach Jugendliche Passanten an einem Busbahnhof mit Böllern und verletzten eine Frau leicht am Fuß. In einem Bus warfen dort zudem Jugendliche mit Eiern um sich und trafen auch den Fahrer. Die Polizei stoppte den Bus nach eigenen Angaben und sprach 15 Platzverweise aus.
Aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf meldete die Polizei ebenfalls Eier- und Pyrotechnikwürfe aus teils größeren Gruppen. Sie nahm einen Menschen in Gewahrsam und sprach 113 Platzverweise aus. In Freiburg in Baden-Württemberg wurden nach Angaben der dortigen Polizei am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag Verkehrsschilder abgerissen, Autospiegel abgetreten sowie unter anderem Parkbänke in Brand gesetzt.
In Hamburg kam es am Donnerstagabend zudem einem Polizeieinsatz, weil ein 65-Jähriger zu Halloween umherziehende Kinder mit einem Gewehr in der Hand die Tür geöffnet haben sollte. Einsatzkräfte beschlagnahmten bei dem Verdächtige nach eigenen Angaben eine nicht schusstaugliche ältere Waffe sowie weitere Gewehre und einen Revolver. Gegen ihn wird nun ermittelt.
In Grefrath in Nordrhein-Westfalen sorgten zwei kostümierte Jugendliche mit einer Motorsäge und einem Messer für Alarm. Von Zeugen alarmierte Polizisten stoppten sie am Donnerstagabend, wie die Beamten in Viersen am Freitag mitteilten. Die Motorsäge war demnach zwar echt, hatte allerdings keine Kette. Das Messer war ein Spielzeug, wirkte jedoch authentisch.
Ein falscher Alarm andere Art beschäftigte am Donnerstag die Feuerwehr in München. Sie rückte nach eigenen Angaben zu einem Einsatz wegen einer mutmaßlich giftigen Rotrückespinne im Treppenhaus eines Wohnhauses aus, die sich bei näherem Hinsehen allerdings als täuschend echt wirkende Halloweendekoration aus Kunststoff entpuppte. Aufgrund der zunächst von Bewohnern übermittelten Informationen war das noch nicht zu erkennen.
© AFP