Mit klaren Worten haben die katholischen deutschen Bischöfe Position gegen die AfD sowie rechtsextremistische Parteien bezogen. „Völkischer Nationalismus ist mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar“, heißt es in einer einstimmig verabschiedeten Erklärung zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag in Augsburg. „Rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie wuchern, können für Christinnen und Christen daher kein Ort ihrer politischen Betätigung sein und sind auch nicht wählbar.“
In der AfD dominiere eine völkisch-nationale Gesinnung. Sie bewege sich zwischen Rechtsextremismus und einem Rechtspopulismus, der weniger radikal daherkomme. In beiden Fällen würden „stereotypen Ressentiments freie Bahn verschafft – gegen Geflüchtete und Migranten, gegen Muslime, gegen die vermeintliche Verschwörung der sogenannten globalen Eliten, immer stärker auch wieder gegen Jüdinnen und Juden“, heißt es weiter in der Erklärung. Die Menschenwürde aber sei „der Glutkern des christlichen Menschenbilds und der Anker unserer Verfassungsordnung“.
Die AfD sei „die Speerspitze eines Kulturwandels in unserer Gesellschaft“, dessen sich die Partei bediene, um Wähler zu gewinnen, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing aus Limburg, in Augsburg. „Wir halten für Christinnen und Christen diese Partei und alle rechtsextremen und rechtspopulistischen Parteien für nicht wählbar.“ Bätzing verwies dabei explizit auf die Kommunal- und Europawahlen sowie die Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern in diesem Jahr. Die AfD liegt dort in Umfragen derzeit vorn.
Die Bischöfe betonten in ihrer gemeinsamen Erklärung zudem, dass rassistische oder antisemitische Äußerungen mit einem Haupt- oder Ehrenamt in der Kirche unvereinbar seien. Zugleich appellierten sie, mit Menschen, die für diese Ideologie empfänglich seien, im Gespräch zu bleiben. „Auch radikale Thesen sollen diskutiert, sie müssen aber auch entlarvt werden“, erklärten die Bischöfe. Wirtschaftliche oder gesellschaftliche Probleme sowie Zukunftsängste dürften nicht kleingeredet werden.
Auf ihrer viertägigen Frühjahrsvollversammlung befassten sich die Bischöfe unter anderem auch mit den Ergebnissen der im November veröffentlichten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung, in der nahezu alle befragten deutschen Kirchenmitglieder innerkirchliche Reformen forderten. Ein weiteres Thema war der Fortgang des sogenannten synodalen Wegs zu innerkirchlichen Reformen.
Mit einem liturgischen Hochgebet in leichter Sprache will die Katholische Kirche Menschen mit geistiger Behinderung künftig die Teilhabe am Gottesdienst erleichtern. Die Bischofskonferenz hieß dieses Hochgebet nun zur Erprobung in der Praxis gut. Das liturgische Hochgebet ist das wichtigste Gebet im Zentrum der Heiligen Messe.
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