Wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Donnerstag in Bad Nenndorf mitteilte, kam es in diesem Jahr bis zum Ende der Sommerferien am 10. September zu insgesamt 353 tödlichen Badeunfällen. Das sind 75 Badetote mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und zu diesem Zeitpunkt so viele wie seit fünf Jahren nicht.
Vor allem im heißen August seien deutlich mehr Menschen ertrunken als im Jahr davor. Die meisten Todesfälle, insgesamt 132, zählte die DLRG bisher in Seen und Teichen sowie in Flüssen und Bächen (134). Auch in den Meeren ertranken so viele Menschen wie lange nicht – drei in der Nordsee und bislang 25 in der Ostsee. In Schwimmbädern ertranken zehn Menschen.
Der Anteil älterer Opfer ist dabei gestiegen. Rund 60 Prozent der Opfer, bei denen das Alter bekannt war, waren älter als 50 Jahre. In den fünf Jahren zuvor traf das durchschnittlich auf die Hälfte der Verunglückten zu. „Die immer neuen Temperaturrekorde sind für den Körper sehr herausfordernd“, erklärte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. „Plötzlich auftretende Herz-Kreislaufprobleme sind im Wasser noch viel häufiger lebensbedrohlich.“ Über alle Altersklassen hinweg waren 77 Prozent der tödlich Verunglückten männlich.
Neben Badenden und Schwimmern kommen immer wieder auch andere Wassersportler ums Leben. So zählte die DLRG bisher 30 Menschen, die mit Wassersportgeräten wie Kanus oder Stand-up-Paddle-Boards unterwegs waren und tödlich verunglückten.,70 Prozent der tödlichen Unfälle in diesem Jahr, das waren 248, ereigneten sich seit Beginn der Badesaison Anfang Mai. Im Juni gab es drei Badetote mehr und im Juli schon zehn mehr als im Vorjahresmonat. Im August ertranken mit 80 Menschen sogar 33 mehr als im Vorjahresmonat. Mehr Opfer in einem Monat gab es nach der DLRG-Statistik zuletzt im August 2020 mit 117 Badetoten.
Gleichzeitig bewahrten Rettungsschwimmer hunderte Menschen vor Schlimmerem. Allein an Nord- und Ostsee wurden den Angaben zufolge bis Ende August in rund 230 Fällen in Not geratene Badende aus dem Wasser geholt. Etwa noch einmal so viele Rettungseinsätze sind demnach aus dem Binnenland bekannt.
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