Die Probleme würden nun „sehr viel früher, sehr viel radikaler, fundamentaler und disruptiver“ angegangen, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen“ vom Freitag. „Verbesserungen werden wir bereits nächstes Jahr sehen.“ Allerdings gestand Lutz auch ein, dass sich die Fahrgäste voraussichtlich noch Jahre nur eingeschränkt auf die Fahrpläne der Bahn verlassen können.
Der Vorstand der Bahn hatte am Mittwoch einen von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) eingeforderten Sanierungsplan vorgelegt. Demnach soll die Pünktlichkeit im Fernverkehr bis 2027 wieder auf 75 bis 80 Prozent steigen. Im Verlauf des bisherigen Jahres kamen im Schnitt nur gut 61 Prozent der Züge mit weniger als 15 Minuten Verspätung an.
Um die Pünktlichkeit zu verbessern, sprach sich Lutz dafür aus, auf besonders belasteten Netzabschnitten den Fahrplan auszudünnen. „In den Knoten und auf den überlasteten Strecken wäre es sinnvoll, das Gesamtsystem zu entlasten“, sagte er der „FAZ“. Dafür müsse mit der Bundesnetzagentur zusammengearbeitet werden, weil diese die Streckenslots vergebe.
Insgesamt setzt der Bahnchef vor allem auf die Sanierung der vielerorts maroden Schieneninfrastruktur. Allerdings führen auch die Baustellen zu Problemen im Betrieb, die häufig auch nicht im Fahrplan abgebildet werden. Bis 2027 soll aber auch der Fahrplan wieder verlässlicher werden. „Mit dem neuen, vertakteten Bausystem“, das in den kommenden Jahren ausgerollt werde, würden die Baustellen dann in den Fahrplan „integriert“, sagte Lutz.
Bundesverkehrsminister Wissing hatte neben mehr Pünktlichkeit vor allem auch eine gesteigerte Wirtschaftlichkeit des Bahnkonzerns etwa über Einsparungen beim Verwaltungspersonal des Konzerns gefordert. Der Sanierungsplan sieht dementsprechend auch einen Personalabbau bis 2027 zunächst „prioritär in den Bereichen Verwaltung, Vertrieb und indirekt operativen Funktionen“ vor.
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