Ausbau von Windenergieanlagen stockt – aber rasanter Anstieg bei Neugenehmigungen

Wie der Bundesverband Windenergie und VDMA Power Systems mitteilten, wurden im ersten Halbjahr Anlagen mit einer Leistung von rund 1,3 Gigawatt gebaut und damit weniger als im Vorjahreszeitraum.

Der Ausbau der Windenergieanlagen in Deutschland läuft noch nicht wie gewollt. Wie der Bundesverband Windenergie (BWE) und VDMA Power Systems am Donnerstag mitteilten, wurden im ersten Halbjahr 2024 Anlagen mit einer Leistung von rund 1,3 Gigawatt gebaut und damit weniger als im Vorjahreszeitraum (1,6 Gigawatt).  Allerdings lag die Zahl der Neugenehmigungen auf einem Rekordniveau.

Der Ausbau der Windenergie ist ein wichtiger Baustein der Bundesregierung auf dem Weg, um ihre Klimaschutzziele zu erreichen. Bis 2030 sollen 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen kommen. Die installierte Leistung von Windkraftanlagen an Land soll dann bei 115 Gigawatt liegen. Bisher gibt es den beiden Verbänden zufolge knapp 29.000 Anlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 62 Gigawatt.

Neben den 250 neu gebauten Anlagen wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres 277 Anlagen stillgelegt, die allerdings mit 379 Megawatt deutlich weniger Leistung erbrachten als die neuen Anlagen. Die Zahl der Genehmigungen für neue Anlagen legte im Vorjahresvergleich deutlich um 32 Prozent zu. Grund dafür waren nach Ansicht von BWE und VDMA Power Systems auch „spürbare Erleichterungen“ durch die Bundesregierung. Auch die Verfahrenslaufzeiten von Antragstellung bis Genehmigungserteilung sind demnach erstmals seit Jahren gesunken.

Trotzdem bleibe der Ausbau hinter den Anforderungen zurück. Die Verbände forderten die Politik daher auf, weitere bürokratische Barrieren und administrative Hindernisse abzubauen. Es brauche Planungssicherheit für die Finanzierung der Projekte. Zudem seien bundesweite Regelungen nötig, um die Bauteile für Windkraftanlagen zu den Baustellen zu transportieren. Schwertransporte müssten einfacher genehmigt werden.
© AFP

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