Die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel sind 2023 um 3,1 Prozent gestiegen. Insgesamt lagen sie ohne Impfstoffe bei 48,9 Milliarden Euro, wie die Bundesvereinigung der Deutschen Apothekerverbände (Abda) am Mittwoch in Berlin mitteilte. Dieser Zuwachs liege im erwarteten Bereich der Rahmenvorgaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und des GKV-Spitzenverbands.
Die Zahl der ärztlich verordneten Medikamente stieg um 1,8 Prozent auf 746 Millionen. Gleichzeitig stieg auch die Zahl der in Apotheken eingelösten GKV-Rezepte um 3,1 Prozent auf 476 Millionen.
Mit dem sogenannten Kassenabschlag wird das Apothekerhonorar pro abgegebener Arzneimittelpackung reduziert. Dieser Abschlag wurde von der Bundesregierung von 1,77 Euro auf zwei Euro erhöht. 2023 trugen Apotheken nach Angaben der Abda 1,3 Milliarden Euro zu den GKV-Einsparungen bei.
„Der Anteil des Apothekenhonorars an den Gesamtausgaben ist seit Jahren minimal und liegt bei rund zwei Prozent“, erklärte Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands. Apotheken stünden unter einem großen wirtschaftlichen Druck. Das Apothekerhonorar sei zuletzt 2013 minimal angepasst worden. Die Inflation werde von der Politik ignoriert.
Angesichts der geleisteten Einsparungen forderte Hubmann ein Ende der Absenkung des Apothekerhonorars. Dadurch würden Apotheken in ihrer Existenz bedroht, und die Arzneimittelversorgung der Patienten leide. Die Politik müsse kurzfristig ein Rettungspaket mit einem erheblich höheren Festhonorar schnüren, um mittel- und langfristig das Honorar anhand der Inflationsrate anzupassen.
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