Von den 17,1 Millionen Volljährigen mit Einwanderungsgeschichte, die Ende des vergangenen Jahres in Deutschland lebten, waren 7,1 Millionen wahlberechtigt, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte.
Der Anteil der Menschen mit Migrationsgeschichte an allen Wahlberechtigten lag damit bei zwölf Prozent. Zehn Jahre zuvor hatte er noch bei neun Prozent gelegen. Eine Einwanderungsgeschichte hat, wer selbst oder dessen beide Elternteile seit 1950 nach Deutschland einwanderten.
27 Prozent der Wahlberechtigten mit Einwanderungsgeschichte besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft seit der Geburt. Jeweils rund ein Drittel erwarb die deutsche Staatsangehörigkeit durch eine Einbürgerung oder besaß sie aufgrund des Status als Spätaussiedler. Weniger als ein Prozent erwarb sie durch Adoption durch mindestens einen deutschen Elternteil.
Von den Volljährigen, die selbst nach Deutschland einwanderten, waren 36 Prozent wahlberechtigt. Im Schnitt lebten sie bereits seit 32 Jahren in der Bundesrepublik. Von ihren volljährigen Nachkommen waren 71 Prozent wahlberechtigt.
Bei der Wahlbeteiligung gleichen sich Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte an. Der Unterschied lag 2022 bei 6,8 Prozentpunkten. 88,4 Prozent der volljährigen Wahlberechtigten mit und 95,2 Prozent derjenigen ohne Einwanderungsgeschichte gaben bei einer Nachwahlbefragung an, bei der Bundestagswahl 2021 ihre Stimme abgegeben zu haben. 2009 hatte die Differenz zwischen beiden Gruppen noch bei 16,6 Prozentpunkten gelegen.
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