Die Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland ist im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. Wie am Mittwoch aus einer Anfrage der Linken-Abgeordneten Caren Lay an die Bundesregierung hervorging, gab es Ende 2023 bundesweit rund 1,072 Millionen Sozialwohnungen und damit 15.300 weniger als ein Jahr zuvor. Die eigenen Ziele verfehlte die Regierung damit deutlich.
Vergangenes Jahr wurden 49.430 neue Sozialwohnungen gebaut. Eigentlich hatte sich die Regierung vorgenommen, jährlich 100.000 solcher Wohnungen zu bauen. Mittlerweile hat sie eingeräumt, dass dieses Ziel nicht zu erreichen ist. Gleichzeitig fallen jedes Jahr viele Wohnungen aus der Sozialbindung heraus, was den sinkenden Bestand erklärt.
„Unter der Ampel erleben wir einen neuen historischen Tiefstand. Dies ist angesichts ungebremst steigender Mieten und zunehmender Wohnungsnot ein Fiasko“, kritisierte Caren Lay. Seit 2013 habe sich die Zahl der Sozialwohnungen deutschlandweit um 400.000 verringert, seit 1990 um rund zwei Millionen.
Auch der Präsident des Deutschen Mieterbundes (DMB), Lukas Siebenkotten, richtete einen Appell an die Bundesregierung. „Es braucht jetzt ein Sofort-Programm, um den noch vorhandenen Bestand an Sozialwohnungen aus der zeitlichen Befristung in eine dauerhafte Bindung zu überführen“, forderte er.
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