Die Einnahmen aus dem europäischen und nationalen CO2-Emissionshandel sind in Deutschland im vergangenen Jahr erneut auf einen Höchstwert gestiegen. Nach Angaben des Umweltbundesamts vom Donnerstag erhielt der Staat aus dem Zertifikatehandel 2024 rund 18 Milliarden Euro, die vollständig in den Klima- und Transformationsfonds (KTF) einfließen. Im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2022 mit Einnahmen von 13 Milliarden Euro ist das eine Zunahme von rund 40 Prozent.
Der europäische Zertifikatehandel umfasst die Treibhausgasemissionen aus dem Energiesektor, energieintensiven Industrieanlagen sowie des innereuropäischen Luftverkehrs. Dabei wurden den Angaben zufolge im Jahr 2023 Auktionserlöse von rund 7,7 Milliarden Euro erzielt. Damit stiegen die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um rund zwölf Prozent (2022: 6,8 Milliarden Euro).
Maßgeblicher Treiber für die gestiegenen Gesamterlöse in Deutschland aus der Kohlenstoffdioxid-Bepreisung war das nationale Emissionshandelssystem für Wärme und Verkehr. Die Einnahmen stiegen dem Umweltbundesamt zufolge hier im Vergleich zum Vorjahr um 67 Prozent auf rund 10,7 Milliarden Euro (2022: 6,4 Milliarden Euro).
Ziel des Emissionshandels ist es, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern. Dabei erhalten die beteiligten Unternehmen Verschmutzungsrechte, die sogenannten Zertifikate, die ihnen den Ausstoß bestimmter Mengen des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids erlauben.
„Die CO2-Bepreisung über den Emissionshandel ist ein entscheidender Hebel, um die gesetzlichen Klimaziele zu erreichen“, erklärte Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts. „In Deutschland sind bereits über 85 Prozent der Emissionen vom Emissionshandel erfasst, was maßgebliche Impulse für den klimaschonenden Umbau unserer Gesellschaft setzt“, hob er hervor. Entscheidend sei nun, dass sämtliche Einnahmen aus der CO2-Bepreisung für eine „aktive sozial- und wirtschaftspolitische Flankierung der klimaneutralen Transformation“ eingesetzt würden.
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