Weiter kein Durchbruch bei Ländertarifrunde – Beamtenbund kritisiert „Ignoranz“

In den Tarifverhandlungen für die 1,1 Millionen Beschäftigten der Länder außer Hessen ist ein Durchbruch bisher ausgeblieben. Die Arbeitgeber legten laut Deutsche, Beamtenbund Angebote zu mehreren Einzelforderungen vor, die durchgerechnet würden.

In den Tarifverhandlungen für die 1,1 Millionen Beschäftigten der Länder außer Hessen ist ein Durchbruch bisher ausgeblieben. Die Arbeitgeber hätten Angebote zu mehreren Einzelforderungen vorgelegt, die durchgerechnet würden, sagte der Vorsitzende des Deutschen Beamtenbunds, Ulrich Silberbach, am Freitag am Rande der dritten Runde der Gespräche in Potsdam. Noch sei jedoch „nichts konkret“. Mittlerweile fehlten im Verwaltungsdienst auch wegen der Bezahlung weit über 300.000 Beschäftigte.

Die Gewerkschaften bekräftigten bei den Verhandlungen erneut ihre Tarifforderung. Sie verlangen 10,5 Prozent, monatlich jedoch mindestens 500 Euro mehr Geld sowie eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichspauschale.

Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) beziffert das Finanzvolumen der Forderung einschließlich der Ausweitung auf Beamte auf insgesamt 20,7 Milliarden Euro und weist diese Forderung als unbezahlbar zurück.

„Wir sind erschrocken, mit welcher Ignoranz die Arbeitgeber der Länder auf die Situation der Beschäftigten schauen“, sagte Silberbach. Unterhalb des Tarifabschlusses von Bund und Kommunen vom Frühjahr werde es keine Einigung geben.

Die TdL strebt zwar eine Übernahme der Struktur des jüngsten Tarifabschlusses bei Bund und Kommunen an, will aber weniger zahlen. Ein vollumfängliches Arbeitgeberangebot liegt bisher nach Gewerkschaftsangaben nicht vor.

Die ersten beiden Gesprächsrunden verliefen ergebnislos. Die Länderarbeitgeber und die Gewerkschaften Verdi und Beamtenbund halten eine Einigung bis Samstag noch für möglich. Hessen ist nicht Mitglied der TdL und verhandelt ab Januar separat.
© AFP

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