Tausende Beschäftigte in neun VW-Werken in ganz Deutschland legten am Montag aus Protest gegen den geplanten Sparkurs des Unternehmens ihre Arbeit nieder. IG-Metall-Chefin Christiane Benner stellte eine Ausweitung des Arbeitskampfes in Aussicht: „Wenn sich nichts bewegt, wird es richtig ungemütlich“, sagte sie in Wolfsburg.
In allen VW-Werken mit Haustarifvertrag der IG Metall sollten rund vier Stunden lang die Bänder still stehen, die Frühschicht legte nach Angaben der Gewerkschaft kollektiv entsprechend früher die Arbeit nieder. Mit Ablauf der Friedenspflicht Anfang Dezember hatte es am vergangenen Montag einen ersten Tag mit Warnstreiks gegeben. Nach Gewerkschaftsangaben beteiligten sich rund 100.000 Beschäftigte daran. Der Haustarif bei VW gilt für rund 120.000 Angestellte, ausgenommen ist nur das Werk in Osnabrück.
Die Tarifverhandlungen gestalten sich schwierig. Drei Runden hatten bislang keine Annäherung gebracht. Volkswagen hat nach einem Gewinneinbruch einen harten Sparkurs mit Stellenstreichungen und Standortschließungen angekündigt. Auch deutliche Lohnkürzungen stehen zur Debatte. Das Unternehmen verweist auf im internationalen Vergleich zu hohe Kosten am Produktionsstandort Deutschland.
Die Arbeitnehmerseite wollen vor allem Arbeitsplatzverluste verhindern. Sie legte einen „Zukunftsplan“ vor, der vorsieht, dass ein noch auszuhandelndes Gehaltsplus nicht ausgezahlt wird, sondern in einen Fonds für die Finanzierung von eventuell nötigen Arbeitszeitkürzungen fließt. ,VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo bekräftigte am Montag ihre kategorische Ablehnung von Massenentlassungen und Werksschließungen. Beim Gehalt dürfe es „keine harten Einschnitte in unseren Haustarif (geben), die dessen Niveau dauerhaft absenken“.
VW-Chefverhandler Arne Meiswinkel betonte hingegen, dass der Vorschlag von IG Metall und Betriebsrat „für eine nachhaltige Lösung noch nicht reicht“. Es müsse mehr eingespart werden. Verschiedene VW-Vertreter hatten wiederholt betont, dass sie harte Einschnitte wie Werksschließungen für unausweichlich halten.
IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger forderte von der Unternehmensführung Kompromissbereitschaft, sonst könne der Arbeitskampf ausgeweitet werden. Sollten die Warnstreiks nicht reichen, „dann folgt auf das Silvesterfeuerwerk eine Eskalation, die dieses Unternehmen noch nicht erlebt hat“.
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