Lebensmittelkonserven sind einer Untersuchung der Stiftung Warentest zufolge häufig mit einem Schadstoff belastet. „In 51 von 58 untersuchten Konservendosen steckte Bisphenol A“, erklärten die Warentester in der Mai-Ausgabe des Verbrauchermagazins „test“. Es ist nicht ganz klar, ab welcher Menge der Stoff gesundheitsgefährdend ist, die Stiftung Warentest riet dazu, möglichst wenig Lebensmittel aus der Dose zu essen.
„Bisphenol A, oder auch BPA, kann unter anderem die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und wirkt hormonähnlich“, erklärte Swantje Waterstraat von „test“. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat die Substanz als „besonders besorgniserregend“ eingestuft. ,Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) senkte 2023 die tolerable Aufnahmemenge, bis zu der kein Gesundheitsrisiko zu erwarten ist, um das 20.000-fache. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) senkte seinen Richtwert ebenfalls, aber weniger drastisch.
Ein weiteres Überwachungsgremium der EU, die Europäische Arzneimittelagentur (EMA), sieht eine Gefahr durch BPA indes nicht in diesem Ausmaß. Vergangenes Frühjahr kritisierte die EMA die Methodik der Efsa als zu voreilig, „da ein kausaler Zusammenhang weder in einer Tier- noch in einer Humanstudie nachgewiesen wurde“.
Dem Efsa-Wert folgend sind alle 51 Produkte im Warentest „stark belastet“. Werde der BfR-Wert zugrunde gelegt, sind 14 Produkte deutlich bis stark belastet, erklärten die Tester. Die Chemikalie könne aus der Dosenbeschichtung in den Inhalt übergehen und lande so auf dem Teller.
Bisphenol A wurde laut Stiftung Warentest in Dosen mit Suppen, Eintöpfen, Thunfisch, Tomaten und Kokosmilch nachgewiesen. Nur Kondensmilch und eine Dose Erbsen mit Möhren waren demnach unbelastet. „Bisphenol A zu vermeiden ist sinnvoll. Wir empfehlen, eher Lebensmittel etwa aus Glaskonserven zu verzehren“, erklärte die Warentesterin Waterstraat.
© AFP