Virchowbund droht mit längeren Praxisschließungen

Der Bundesvorsitzende des Virchowbundes hat mit längeren Praxisschließungen in Deutschland im Januar gedroht, sollten die Ärzte mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bei einem geplanten Gipfel im Januar nicht zu einer Verständigung kommen.

Der Bundesvorsitzende des Virchowbundes, Dirk Heinrich, hat mit längeren Praxisschließungen in Deutschland im Januar gedroht, sollten die Ärzte mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bei einem geplanten Gipfel im Januar nicht zu einer Verständigung kommen. Nach dem Ende der Protestaktion in dieser Woche würden die Ärzte ab Dienstag „wieder wie gewohnt für ihre Patienten da sein“, sagte Heinrich der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe).

„Sollte sich bei dem Gipfel mit dem Minister am 9. Januar allerdings keine Bewegung abzeichnen, werden die Praxen danach für eine ganze Woche schließen. Das behalten wir uns vor“, sagte Heinrich weiter.

Aus Protest gegen die Gesundheitspolitik von Minister Lauterbach sind von Mittwoch an zahlreiche Arztpraxen geschlossen geblieben. Der Virchowbund und weitere Berufsverbände hatten zwischen Weihnachten und Neujahr zu Streiks aufgerufen.

Der Virchowbund-Vorsitzende Heinrich warf Lauterbach vor, er zettele „lieber Neiddebatten an, als die Ungerechtigkeiten im aktuellen Vergütungssystem zu beheben“. Niedergelassene Ärzte würden nicht so viel verdienen, wie der SPD-Politiker suggeriere.

Lauterbach hatte am Mittwochabend im ZDF gesagt, er halte die Forderung nach mehr Geld „nicht für begründet“. Mit Ausnahme der Schweiz werde nirgendwo in Europa in den Praxen so viel verdient wie in Deutschland.
© AFP

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