Nur ein Drittel der SPD-Mitglieder hält Bundeskanzler Olaf Scholz einer Umfrage zufolge für den richtigen Kanzlerkandidaten ihrer Partei bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr. In der am Montag veröffentlichten Forsa-Umfrage unter SPD-Mitgliedern für das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sprachen sich mit 33 Prozent ebenso viele Genossinnen und Genossen für Verteidigungsminister Boris Pistorius als Kanzlerkandidat ihrer Partei aus. Acht Prozent wünschen sich Co-Parteichef Lars Klingbeil.
Bundeskanzler Scholz hatte zuletzt trotz der seit Monaten schwachen Beliebtheitswerte für die SPD und die Ampel-Koalition insgesamt mehrfach die erneute Kanzlerkandidatur der Sozialdemokraten beansprucht. Viele führende Genossen unterstützen ihn dabei. Verteidigungsminister Pistorius widersprach Gerüchten, wonach er selbst Ambitionen für eine Kanzlerkandidatur im nächsten Jahr hat.
66 Prozent der befragten SPD-Mitglieder glauben jedoch nicht, dass die SPD 2025 wie bei der Bundestagswahl 2021 erneut stärkste Partei wird, wenn CDU-Chef Friedrich Merz Kanzlerkandidat für die Union würde. Mit 71 Prozent fällt die Skepsis in Ostdeutschland besonders hoch aus.
Etwa die Hälfte der Befragten rechnet im kommenden Jahr zumindest mit einem Ergebnis von 15 bis 19 Prozent, 37 Prozent trauen der SPD ein Ergebnis zwischen 20 und 25 Prozent zu, nur etwas mehr als jeder zehnte Genosse rechnet mit mehr als 25 Prozent.
Zufrieden mit der Arbeit von Olaf Scholz als Bundeskanzler sind nur 55 Prozent der SPD-Mitglieder. Deutlich beliebter in der SPD ist Co-Parteichef Lars Klingbeil, mit dessen Arbeit 79 Prozent zufrieden sind. Auch SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert ist mit 65 Prozent Zufriedenheit der Genossen beliebter als Scholz.
Für die Umfrage befragte Forsa zwischen dem 8. und 12. Juli 1001 SPD-Mitglieder befragt. Sie bilden den Angaben zufolge einen repräsentativen Querschnitt der SPD-Mitgliedschaft ab.
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