Mehr als jede zweite Frau fürchtet sich einer neuen Umfrage zufolge vor Altersarmut. 56 Prozent der Frauen schätzen ihre finanzielle Absicherung fürs Alter als schlecht oder sehr schlecht ein, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Befragung des Verbraucherportals Verivox hervorgeht. Bei Männern liegt der Anteil mit 45 Prozent deutlich niedriger. Für das Alter gut oder sehr gut aufgestellt sehen sich nur 36 Prozent der Frauen, aber 48 Prozent der Männer.
Sieben von zehn Frauen befürchten, sich im Rentenalter finanziell einschränken zu müssen. Bei Männern trifft das auf knapp zwei Drittel zu (63 Prozent). „Die Sorge vieler Frauen, im Alter finanziell kürzertreten zu müssen, ist oft berechtigt. Frauen arbeiten im Schnitt häufiger in Teilzeit, nehmen längere Job-Auszeiten und erhalten oftmals geringere Gehälter, was sich negativ auf ihre Rentenansprüche auswirkt“, erklärte Verivox-Geschäftsführerin Sandra Vollmer.
Mehr als neun von zehn Frauen sehen sich der Umfrage zufolge in finanziellen Angelegenheiten im Vergleich zu Männern benachteiligt. Besonders hoch liegt der Anteil demnach mit 93 Prozent bei Frauen zwischen 50 und 79 Jahren. Jüngere Frauen im Alter von 18 bis 29 Jahren teilen diese Auffassung zu 88 Prozent. Auch 77 Prozent der Männer teilen die Einschätzung, Frauen seien im Hinblick auf finanzielle Aspekte gegenüber Männern gesellschaftlich benachteiligt.
Für die Umfrage im Auftrag von Verivox befragte das Meinungsforschungsinstitut Innofact im November 2023 insgesamt 2497 Personen online, davon 33,8 Prozent Männer und 66,2 Prozent Frauen im Alter von 18 bis 79 Jahren.
Der Weltfrauentag am Freitag soll auf gesellschaftliche Benachteiligungen von Frauen aufmerksam machen. Am Mittwoch war in Deutschland der sogenannte Equal Pay Day, der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern.
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