Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hat von Deutschland erneut die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine gefordert. „Weitreichende Waffensysteme können uns helfen, russische Munitionsdepots und Lieferwege zu treffen“, sagte Makeiev am Dienstag im ARD-„Morgenmagazin“. Deshalb seien solche Waffensysteme so wichtig.
Deutschland habe bereits einen erheblichen Beitrag zur Unterstützung der Ukraine mit Waffen geleistet. „Jedes Waffensystem kann uns helfen, den Krieg zu gewinnen“, sagte der Botschafter. Jedoch könne ein einziges System „das Problem nicht lösen“.
Mit Blick auf die Sorge, dass Deutschland durch Waffenlieferungen Kriegspartei werden könnte, sagte Makeiev, sein Land habe „nie gewollt, dass die deutschen Soldaten jetzt in der Ukraine sind oder Deutschland Kriegspartei wird“. „Wir haben immer gesagt: Gebt uns Waffen und wir erledigen den Job.“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt die seit Monaten geforderte Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern ab. Zuletzt wurde über einen Ringtausch mit Großbritannien diskutiert, bei dem Großbritannien Taurus-Flugkörper aus Bundeswehrbeständen bekäme und im Gegenzug ähnliche Waffen vom Typ Storm Shadow in die Ukraine liefern könnte. Die Grünen fordern zumindest eine Prüfung.
Die Union will am Donnerstag im Bundestag mit einem weiteren Antrag zur Lieferung von Taurus erneut Druck auf die Regierung aufbauen. Bereits im Februar war ein entsprechender Antrag im Parlament abgelehnt worden.
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