Thüringer Kommunalwahl: AfD verliert durchweg bei Stichwahlen um Landratsposten

Bei den Kommunalwahlen in Thüringen ist die AfD in den Stichwahlen um mehrere Landratsposten unterlegen.

Bei den Kommunalwahlen in Thüringen hat die AfD in den Stichwahlen um mehrere Landratsposten durchweg verloren. Nach Angaben des Thüringer Landesamts für Statistik in Erfurt setzten sich am Sonntag in zwölf Landkreisen die jeweiligen Kandidaten von CDU, SPD und Freien Wählern sowie in einem Fall eine parteilose Amtsinhaberin durch.

Nur über einen der 13 zur Wahl stehenden Landratsposten war bereits vor zwei Wochen am 26. Mai entschieden worden. Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen verteidigte die SPD im ersten Anlauf den Posten. In zwölf weiteren Kreisen wurde eine Stichwahl nötig, weil zunächst keiner der Bewerber die erforderliche absolute Mehrheit schaffte – in neun der Kreise traten AfD-Kandidaten an.

Im Landkreis Altenburger Land unterlag der AfD-Bewerber Heiko Philipp, der vor zwei Wochen noch die meisten Stimmen erhalten hatte, in der Stichwahl dem CDU-Politiker Uwe Melzer. Auch in acht weiteren Kreisen verloren die AfD-Kandidaten in der Stichwahl und wurden dabei teils deutlich deklassiert.

Im Landkreis Hildburghausen gewann Sven Gregor von den Freien Wählern mit großem Abstand vor dem bundesweit bekannten Rechtsextremisten und früheren NPD-Funktionär Tommy Frenck, der wiederholt große Neonazikonzerte im Freistaat organisiert hatte und in Verfassungsschutzberichten erwähnt worden war.

Im vergangenen Jahr hatte die vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestufte Landes-AfD unter ihrem Vorsitzenden Björn Höcke im thüringischen Kreis Sonneberg den bundesweit ersten und bisher einzigen Landratsposten gewonnen.

Entschieden wurde am Sonntag auch über die Oberbürgermeisterposten in der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt sowie in Jena und Gera. Erfurts langjähriger SPD-Oberbürgermeister Andreas Bausewein verlor die Stichwahl gegen seinen CDU-Konkurrenten Andreas Horn und muss den Posten nun abgeben.

In Jena verteidigte Amtsinhaber Thomas Nitzsche (FDP) den Oberbürgermeisterposten gegen die Grünen-Bewerberin Kathleen Lützkendorf. In Gera siegte der CDU-Kandidat Kurt Dannenberg gegen den parteilosen Amtsinhaber Julian Vonarb. In Suhl gewann bereits in der ersten Runde CDU-Amtsinhaber André Knapp, in Weimar, der unter anderem von der CDU unterstützte Amtsinhaber Peter Kleine.

Insgesamt hatte die CDU die Kreistags- und Stadtratswahlen in Thüringen vor zwei Wochen knapp gewonnen. Die AfD legte aber vor allem in ländlichen Regionen deutlich zu und ist vor allem in den Kreistagen jetzt stärker präsent.

In Thüringen wird am 1. September auch ein neuer Landtag gewählt. In den Umfragen der vergangenen Monate zur Landtagswahl lag die AfD vorn.
© AFP

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