Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat in Thüringen seinen zweiten Landesverband gegründet. Zu Landesvorsitzenden wurden die von der Linkspartei gewechselte Eisenacher Oberbürgermeisterin Katja Wolf und der Unternehmer Steffen Schütz gewählt, wie das BSW am Freitag mitteilte. Gewählt wurden auch weitere Mitglieder des Landesvorstands. Der konstituierende Parteitag des BSW-Landesverbands findet am 4. Mai in Erfurt statt.
Der Generalsekretär des BSW, der Bundestagsabgeordnete Christian Leye, erteilte Skepsis hinsichtlich der Erfolgsaussichten des BSW eine Absage. „Die Gründung des Landesverbands und eine kompetente und gemischte Besetzung des Vorstandes zeigt: Mit dem BSW muss man dieses Jahr im Osten rechnen“, erklärte Leye. „Wir repräsentieren eine Breite der Gesellschaft und haben eine Mix aus politisch erfahrenen und Quereinsteigern.“
„Beim BSW in Thüringen finden die Krankenschwester oder der Mittelständler genauso ihre politische Heimat wie der erfahrene Politiker“, betonte auch Wolf, die seit 2012 Oberbürgermeisterin in Eisenach ist und bis zu ihrem Wechsel zu den bekanntesten Linkspolitikern in Thüringen gehörte. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte Wolf zuvor angeboten, in sein Spitzenteam für die Landtagswahl zu kommen, was sie ablehnte.
Vor rund drei Wochen gründete das BSW in Sachsen bereits seinen ersten Landesverband. In beiden Bundesländern wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Es wird erwartet, dass das Bündnis bei den Wahlen antritt.
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