Nach über einem Jahr Streit und Streiks gibt es für alle Tarifbeschäftigten im Einzelhandel in Deutschland einen Tarifabschluss. In der Nacht zum Donnerstag einigten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft in Berlin und Brandenburg und damit auch im letzten Tarifgebiet der Branche, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. Mit dieser Einigung „ist eine der längsten und härtesten Tarifrunden im Einzelhandel zu Ende gegangen“, erklärte Verdi-Vorstandsmitglied Silke Zimmer.
Die Abschlüsse bedeuten demnach, dass Verkäuferinnen und Verkäufer in Vollzeit in allen Tarifgebieten rund 400 Euro mehr bekommen. Dazu gehöre eine Erhöhung der tariflichen Altersvorsorge von 300 auf 420 Euro jährlich. Die Laufzeit beträgt meist drei Jahre von Juni 2023 bis Juli 2026.
Der Abschluss für Berlin und Brandenburg etwa sieht eine Lohnerhöhung von 5,3 Prozent rückwirkend ab Oktober 2023 und weitere 4,7 Prozent ab Juli 2024 vor. Ab September 2025 erhöhen sich die Gehälter noch einmal um monatlich 40 Euro und 1,8 Prozent. Dazu kommen eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1000 Euro in diesem Jahr und eine Erhöhung der tariflichen Altersvorsorge um 120 Euro ab Januar 2025. In Berlin wird die Laufzeit 35 Monate betragen, in Brandenburg 36 Monate.
In mehreren Bundesländern laufen nun noch die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Groß- und Außenhandel. Hier hatten Arbeitgeber und Gewerkschaften aber Mitte Juni einen ersten Abschluss in Bayern erzielt – diese Einigung ist Grundlage für weitere Abschlüsse. Verdi verhandelte für insgesamt fünf Millionen Beschäftigte im Handel.
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