Studierende sehen ihre Job-Aussichten so positiv wie lange nicht mehr

Die allermeisten Studierenden sind optimistisch, wenn es um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt geht.

Die allermeisten Studierenden sind optimistisch, wenn es um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt geht: 54 Prozent der Hochschülerinnen und Hochschüler gehen fest davon aus, nach ihrem Abschluss einen Job zu finden, der den eigenen Erwartungen und Qualifikationen entspricht, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage der Beratungsgesellschaft EY ergab. Weitere 40 Prozent sagten, sie schätzten ihre Chance auf eine passende Stelle als „eher gut“ ein.

Insgesamt sind also 94 Prozent der Studierenden optimistisch, wenn es um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt geht. In der vorangegangenen Befragung im Jahr 2022 hatten sich 88 Prozent der Studierenden gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt ausgerechnet.

Der Mittelwert des erwarteten Einstiegsgehalts liegt laut aktueller Umfrage bei 43.700 Euro brutto im Jahr – laut EY sind dies 100 Euro mehr als in der vergangenen Befragung 2022 und 5800 Euro mehr als bei der Befragung 2018. Studentinnen rechnen demnach aktuell mit einem Einstiegsgehalt von 41.600 Euro, Studenten mit 45.900 Euro.

Das Gehalt und mögliche Gehaltssteigerungen sind laut Umfrage der wichtigste Faktor bei der Arbeitgeberwahl. Danach folgen die Jobsicherheit, flexible Arbeitszeiten sowie die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf. Letzteres ist für 45 Prozent der Frauen wichtig und für 31 Prozent der Männer.

Ihre persönliche Gesamtsituation dagegen schätzen die meisten Studierenden allerdings negativer ein, als dies vor der Corona-Pandemie der Fall war. Nur 20 Prozent der mehr als 2000 Befragten sagten, sie seien aktuell sehr zufrieden – 2018 lag dieser Anteil laut EY noch bei 34 Prozent. Eher bis sehr unzufrieden sind laut Umfrage aktuell 21 Prozent der Studierenden, 2018 waren es zwölf Prozent.

„Auch vier Jahre nach Beginn der Corona-Einschränkungen zeigt sich, wie sehr dieses Ereignis nachwirkt und die gefühlte Lebensqualität der Studierenden noch heute beeinflusst“, erklärte Jan-Rainer Hinz von EY. Eine Rolle spiele dabei nicht nur die Pandemie selbst: „Wir geraten seitdem gefühlt von einer Krise in die nächste und erleben auch politisch wie gesellschaftlich äußerst herausfordernde Zeiten.“

Wie positiv und optimistisch Hochschülerinnen und Hochschüler trotzdem ihre eigenen Aussichten auf dem Arbeitsmarkt einschätzen, liege einerseits am sich zuspitzenden Fachkräftemangel, „spricht aber andererseits für die aktuelle Generation an Talenten und ihren Glauben an die eigenen Stärken“.
© AFP

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