Der Unterschied zwischen der höchsten und der niedrigsten haushaltsspezifischen Inflationsrate betrug im August nur noch 0,4 Prozentpunkte, wie eine Auswertung der Hans-Böckler-Stiftung ergab. Demnach lag die Teuerung für alle Haushaltstypen bei unter zwei Prozent.
Die Inflationsrate hatte im August im Schnitt einen Wert von 1,9 Prozent erreicht und lag damit erstmals seit März 2021 wieder leicht unter dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent. Hauptgrund dafür waren deutlich niedrigere Energiepreise.
Weil Energieprodukte ein großes Gewicht haben, verteuern sich derzeit die Warenkörbe von ärmeren Haushalten weniger stark als der Durchschnitt, wie die Forscher ausführten. Menschen mit sehr hohem Einkommen nehmen wiederum häufiger Dienstleistungen in Anspruch – etwa Kfz-Versicherungen oder Restaurantbesuche. Diese hatte in den vergangenen Monaten eine überdurchschnittliche Teuerungsrate. Daher verkleinerte sich der Abstand zwischen den Haushalten. Auf dem Höhepunkt der Inflationswelle im Herbst 2022 waren es noch 3,1 Prozentpunkte.
Im weiteren Jahresverlauf seien zwar noch einzelne “Preishüpfer” nach oben möglich, der Trend bei der Preisdynamik weise aber weiter nach unten, teilte die Stiftung mit. Die EZB müsse daher noch “mutiger bei Zinssenkungen” sein.
In dem Inflationsmonitor werden insgesamt neun repräsentative Haushaltstypen betrachtet. Sie unterscheiden sich nach Anzahl der Kinder und dem Haushaltsnettoeinkommen und reichen etwa von Singlehaushalten oder Alleinerziehenden mit niedrigem über Paarhaushalte mit mittlerem bis hin zu Familien mit zwei Kindern mit höherem Einkommen.
© AFP