Das ergab eine am Donnerstag in Köln veröffentlichte Studie für die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). 67 Prozent oder etwa zwei Drittel derjenigen, die verhüten, bevorzugen demnach Kondome. Mit 46 Prozent folgt die Pille auf dem zweiten Platz. Insgesamt verhüten demnach 87 Prozent der jungen Menschen in Deutschland – das sind etwa neun von zehn.
Bei der Wahl der Verhütungsmittel sind der Befragung zufolge Sicherheit und Zuverlässigkeit das wichtigste Kriterium. 63 Prozent der Befragten nannten dies als Hauptargument. Für 32 Prozent der jungen Umfrageteilnehmer ist eine einfache Anwendung wichtig, für 16 Prozent spielt der Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten eine Rolle. Insgesamt fühlen sich 93 Prozent gut bis sehr gut über die von ihnen verwendeten Verhütungsmittel informiert.
Trotz ihrer Beliebtheit wird hormonelle Verhütung mit der Pille laut Studie kritisch gesehen. Fast zwei Drittel der sexuell aktiven Jugendlichen und jungen Erwachsenen befürchte „negative Auswirkungen auf Körper und Seele“, berichtete die BZgA. Die Hälfte bezweifle, dass hormonelle Verhütungsmittel „unbedenklich über Jahre hinweg“ eingenommen werden könnten. Insbesondere junge Frauen äußerten Vorbehalte gegenüber hormonellen Verhütungsmitteln.
Der kommissarische Leiter der BZgA, Johannes Nießen, unterstrich die große Bedeutung von Aufklärung und Prävention im Bereich der Verhütung. Für die Studie wurden Antworten von 521 jungen Menschen ausgewertet, die im Rahmen einer Umfrage zum Verhütungsverhalten zwischen Juli und September erhoben worden waren. Insgesamt nahmen rund 2000 Menschen zwischen 16 und 49 Jahren daran teil.
© AFP