„Allein für den Ausbau der Kernbranchen Solar, Wind und Wasserstoff sind bis zum Jahr 2030 insgesamt mehr als eine halbe Million Fachkräfte erforderlich“, erklärte die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) am Montag in Berlin. Bisher arbeiteten in den genannten Bereichen etwa 200.000 Menschen.
Bis 2030 müssten entlang der gesamten Wertschöpfungskette 350.000 zusätzliche Beschäftigte anfangen. Gelinge es nicht, diesen Fachkräftemangel in den Griff zu bekommen, „sind die Ausbauziele im Bereich der erneuerbaren Energien eher eine Utopie, denn ein realistisches Zukunftsszenario“, erklärte der stellvertretende Geschäftsführer der DIHK, Achim Dercks. Mittelfristig gefährde das die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft insgesamt.
Ein Fokus auf sogenannte „grüne Berufe“ sei mit Blick auf die Energiewende dabei jedoch „zu verengt“, erklärte die DIHK. Engpässe im Transport, der Logistik und der Verwaltung gefährdeten die Transformation der Wirtschaft ebenso. „Der Aufbau von Windkraftanlagen kann sich verzögern, weil LKW-Fahrer fehlen“, warnte Dercks. Auch deshalb sollten Nachhaltigkeit und nachhaltiges Handeln künftig in jeder Ausbildung vermittelt werden.
Bis 2030 sollen nach dem Willen der Bundesregierung 215 Gigawatt an solarer Kraftwerksleistung in Deutschland installiert sein. Stand Sommer dieses Jahres waren es 88 Gigawatt. Die installierte Leistung von Windkraftanlagen an Land soll dann bei 115 Gigawatt liegen. Bisher liegt die Gesamtleistung bei knapp 62 Gigawatt (Stand Juli 2024).
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